Erfahrungsbericht

L’Oréal (Bewerbung Einstiegsposition)

Unternehmen

L’Oréal

Job-Titel

Bewerbung/ Bewerbung-Unternehmen

Standort

Zeitraum

2005

Position

Einstiegsposition

Bewertung von

Anonym

Beworben für

Einstiegsposition

Gesamtbewertung

Bewerbungsprozess

Beworben habe ich mich postalisch für die Position des Bezirksleiters. Nach meiner postalischen Bewerbung wurde ich nach 3 Wochen telefonisch zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
Die zuständige Personalveantwortliche war nicht zugegen, bei der ich das Gespräch hätte haben sollen, stattdessen sprang ihr Vorgesetzter ein, sprich der Director Human Resources. Er entschuldigte sie und sagte, sie musste aus privaten Gründen dringend weg.

Nun gut, das Vorstellungsgespräch bewegte sich nach einem mir vertrauten Muster, (wer sind wir und wer bist du?) zuerst stellte sich der Personaldirektor vor mit seinen beruflichen Stationen vor und dann war ich an der Reihe.

Ich stellte meinen Werdegang vor und habe zur wichtigsten Station meiner beruflichen Entwicklung etwas mehr ausgeholt, weil ich als Shopmanager meine Erfahrungswerte besonders hervorheben wollte. Zwischendurch kamen einige Querfragen zu meiner beruflichen Entwicklung, wie z.B. wie sich das Geschäft für das ich verantwortlich war entwickelt hätte. Warum ich als Bezirksleiter tätig werden möchte etc.

Anschließend hat er mir ein Produkt aus seinem Depot in die Hand gedrückt und nun sollte ich ihm dieses Produkt verkaufen. Er spielte den Händler einer Drogerieunternehmens und ich schlüpfte in die Rolle des Verkäufers im Außendienst. Schätzungsweise 5 Minuten ging das inszenierte Verkaufsgespräch und anschließend stellte ich noch ein paar Fragen zur Position wie z.B. wie werde ich an die Stelle herangeführt? Etc.

Gut eine Stunde war bereits vergangen und das Gespräch neigte sich zum Ende, ich bat daraufhin um die Visitenkarte meines Gesprächspartner er begleitete mich zur Tür und wir verabschiedeten uns.
Nun nach dem Gespräch war ich sehr erleichtert, nicht weil ich zu nervös war, sondern weil ich mich sehr intensiv auf das Gespräch vorbereitet hatte, ich weiß das L'Oréal viel Wert auf Produktkenntnisse legt und daher habe ich mich intensiv auf dieses Segment vorbereitet wie auch auf Querfragen zu meinem Werdegang, sprich das komplette Programm das in einem Vorstellungsgespräch abgefragt werden kann. Nun fiel mir eine Wissenslast vom Herzen.

Ich hatte ein gutes Gefühl und habe alle Situationen aus meiner Sicht souverän gemeistert, was sicherlich im Nachhinein nichts heißen mag. Nach einigen Tagen habe ich dann persönlich noch mal beim Personalmanager angerufen um mich gedanklich noch mal einzubringen. Nun am Wochenende also 3 Tage später war die Absage im Briefkasten.

Fragen über Fragen quälten mich, was habe ich falsch gemacht? War es mein Anruf? (als Vertriebspersönlichkeit wird eine gewisse Nachhaltigkeit erwartet) Wo war ich im Vorstellungsgespräch nicht souverän genug? Welche Fehler habe ich gemacht?
Nun, wer kann schon in die komplexen Entscheidungsabläufe eines Director Human
Resources hineinblicken? Es gibt so viele Gründe auch die, die nichts mit der Qualifikation an sich zu tun haben nämlich einfach menschliche Faktoren wie Sympathie und dergleichen.
Nun gut, mich hat die Frage jedoch beschäftigt und aus diesem Grunde habe ich einen Brief an den Director Human Resources geschrieben und meine Motivation sowie die positive Atmosphäre bei L'Oréal noch mal bekräftigt und das ich die Gründe doch erfahren möchte die zu meiner Absage geführt haben.

Die Sache war für mich erledigt und ich habe das Unternehmen aus meinen Gedanken verbannt. Ein paar Tage später klingelt mein Handy und der gute Mann mit dem ich das Vorstellungsgespräch geführt hatte meldete sich am anderen Ende der Leitung. Er sagte mir, mein Brief hätte ihm sehr gut gefallen und er würde mich doch an seinen Kollegen weiterreichen, der in einem anderen Geschäftsfeld als Vertriebsdirektor operiert. Ich willigte freudig ein und einige Tage später hatte ich beim Vertriebsdirektor mein zweites Vorstellungsgespräch ich habe diesmal im Vorfeld mehr Zeit in das bevorstehende Verkaufsszenario investiert und habe meine Selbstpräsentation noch mal etwas überarbeitet.

Also bin ich erneut zur Zentrale nach Düsseldorf gefahren, habe mich am Empfang eingetragen und ein paar Minuten später wurde ich angewiesen, in das gegenüberliegende Gebäude zu gehen, dort würde man mich dann abholen.

Nun gut als ich das Büro des Vertriebsdirektors betrat, habe ich Platz genommen, er bekam noch einen Anruf erzählte ca. 5 Minuten über das Tagesgeschäft mit seinem Telefonpartner und danach wandte er sich lustlos mir zu und sagte lapidar nun stellen Sie sich mal vor.

Nachdem ich mich vorgestellt hatte, spulte er die üblichen Fragen ab, wie ich mir einen Arbeitstag denn als Bezirsleiter so vorstelle und wie viel Geschäfte ich zu betreuen hätte und dann war es das auch schon. Nach 20 Minuten war das Gespräch beendet!

Das war schon kein gutes Zeichen, an der Tür verabschiedete sich der so genannte Vertriebsdirektor mit den Worten wir melden uns diese Woche noch bei Ihnen. Nach 2 Wochen habe ich immer noch nichts von L'Oréal gehört, also habe ich eine E-Mail an ihn geschrieben, keine Antwort.

Ich dachte mir na gut, warte noch ein wenig, im Moment ist ja auch gerade Urlaubszeit und ich möchte jetzt nicht unnötig Druck ausüben. Nach 4 Wochen habe ich dann angerufen und an mich an die Vertriebsassistentin gewandt sie sagte ich bekäme in der nächsten Zeit bescheid und ob meine Mobilnummer noch stimme. Boom nach 3 Tagen wieder eine Absage!

Sicher bin ich enttäuscht über meine Absage jedoch mehr über die Art und Weise wie ein gestandenes Unternehmen wie L'Oréal ihre Personalarbeit erledigt. Erst bekomme ich eine Absage vom Personalentscheider auf höchster Ebene dann revidiert er ufgrund eines Briefes seine Entscheidung, die er doch selbst aufgrund von irgendwelchen Merkmalen gefällt hat.
Auf einmal korrigiert er seine Entscheidung aber warum? War seine Entscheidung nicht stichhaltig oder hat er nach dem Zufallsprinzip seine Entscheidung gefällt. Wer weiß dies schon?
Dann der Auftritt des Vertriebsdirektors, ich habe mir etwas mehr Aura und Souveränität von so einer Vertriebspersönlichkeit versprochen. Sollte dies doch im Nachhinein wohl eher ein Gefälligkeitsgespräch gewesen sein, auf das ich und L'Oréal sicher gerne verzichtet hätten.

Sicher kann man jetzt zur Ehrenrettung von L'Oréal viele Gründe anführen, die betroffenen Personen hatten einen schlechten Tag, ich hatte kein Glück, konnte nicht überzeugen, oder passe nicht ins gängige L'Oréal schema und so weiter und so fort.

Ich denke nur würde das Unternehmen auf dieser Ebene genauso viel Kompetenz an den Tag legen, wie es aggressive Werbung auf allen TV-Kanälen macht, dann wäre das Unternehmen sicher in diesem Punkt einen Schritt weiter.

Nun im Internet stehen von diesem Unternehmen immer dieselben Stellenanzeigen als
Vertriebsmitarbeiter, wie auch von anderen Unternehmen. Das Unternehmen ist einfach satt kann sich etliche Personalspiele und etliche Bewerbungsrunden erlauben ohne das einem schlecht davon wird. Viele rühmen sich dort zu arbeiten, auch ich habe mir natürlich viel versprochen von so einem Unternehmen, nur Absagen sind das eine und wie man gegenüber seinen Bewerbern auftritt das andere.

Was mir persönlich bleibt ist ein bitterer Beigeschmack und eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber L'Oréall, habe ich mich doch im Vorfeld von den zahlreichen Projekten und Perspektiven des Unternehmens begeistern lassen, und nun so eine Zurückweisung. Erst sich 4 Wochen nicht melden, nachdem man einem Bewerber zusichert man ruft die Woche noch zurück und dann, wenn sich der Bewerber meldet dies als Störfaktor gewertet wird und man diesem einfach absagt.

Nun ja was soll's, es gibt sicher auch positive Beispiele für L'Oréal zumindest sind für dieses Unternehmen ja Menschen tätig die Erfolg haben, Erfolg haben indem was sie tun und wie sie es tun, ich hatte leider mit Menschen zu tun die aus meiner Sicht an einem Tag X keinen Erfolg hatten.

Feedback des Unternehmens

Das Feedback als solche respektive wie man es erteilt hat war aus meiner Sicht sehr negativ.
Absagen sind immer negativ, die Frage ist nur, wie man es rüberbringt und wie man selbst als Weltmarktführer für Kosmetik auftritt.

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