LL.M. oder Dr.jur.?
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Mit LL.M. wird wohl häufig die Vorstellung verbunden, dass der Titel im Ausland erworben wurde. Mittlerweile gibt es aber auch an deutschen Unis sehr gute Angebote gibt, z.B. Rechtsinformatik in Hannover, Intellectual Property Law in Dresden, diverse Aufbaustudiengänge im Europäischen und internationalen Wirtschaftsrecht, etc.
Ob nun Kanzleien lieber Dr. oder LL.M. sehen, vermag ich nicht zu sagen - habe manchmal ein wenig den Eindruck, dass überhaupt irgendein Titel sein muss, damit der Briefkopf schön protzig aussieht ;-)
Eine andere Frage ist, ob man persönlich mehr dazu neigt, sich in ein Thema reinzubohren oder breiter gefächert zu arbeiten. Ich selbst tendiere zum Doppelpack, kann aber auch gut nachvollziehen, wenn Leute nach Studium und Referendariat buchstäblich die Schnauze voll haben von der Paukerei und endlich "richtig arbeiten" wollen. Zwingend ist so ein Titel sicher nicht. Und ob man deshalb eine bessere Anwältin, Richterin oder was auch immer ist, sei mal dahingestellt. -
Also ich würde vor allem nach dem Bereich Fragen, wo man tätig werden will. Daraus und aus der Bereitschaft, gleich zu arbeiten oder eher etwas auf der "sparmflamme" zu leben können ;-), ergeben sich die weitere Eckpunkte. Das Ganze mit einer Prise Eigensinnigkeit ;-) vermischen und VIOLA, schon haben wir die Lösung. :-)
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Du hast schon ein wenig Recht, dass es auch darauf an kommt, in welchem Bereich man arbeiten möchte. Aber generell sollte man das ganz egoistisch entscheiden. Schliesslich ist es das eigene Leben, das man da verplant und man immerhin auch eine ganz schöne Menge an Nerven und Herzblut investiert...
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eine Dr.-Arbeit kann aber auch dem eigenen Ego guttun. Der eine mag sich mehr vertiefen als der andere.
Einige der Profs haben uns das schon allein deswegen nahegelegt, da man im juristischen Beruf ohnehin nicht anders "für sich werben" könne. Also, wie wär's, wenn ihr es mal unter diesem Aspekt betrachtet. Die Jobs in der Branche liegen ja auch nicht nur so auf den Straßen....
@Suesse
es stimmt, dass man sicherlich viel Nerven und Herzensblut verbraucht, aber man bekommt auch etwas dafür: Zumindest kann man immer zurückblicken und sagen: "tja, ich hab'ne Doktorarbeit!"; ist das nicht Gegenleistung genug? Wenn die Doktorarbeit wirklich gut ist, kann man sich ja mit einem Verlag in Verbindung setzen und über eine Veröffentlichung reden.
VOR ALLEM:
durch die (gute) Dr-Arbeit steht stets die Hintertür für eine Karriere in der Wissenschaft offen, selbst wenn man nie die Absicht hat, davon Gebrauch zu machen.
Fazit: der Titel schadet nie.. -
Am besten beides!
LL.M. ist einfach nochmal ein Jahr Fun im Ausland, wo man Sprache(n) lernt und ein bisschen raus aus Dtl. kommt. Die Gelegenheiten werden seltener.
Der Dr. bringt in Deutschland im Ergebnis mehr, da er mehr erfordert als ein LL.M. und länger dauert.
Wer allerdings weder international arbeiten will, noch Großkanzlei, noch auf Image und Ruhm verzichten will, der sollte sich gleich in ein Rechtsgebiet einarbeiten und dort Spezialist werden. Sowas hilft genauso und verschafft einen entscheidenen Vorsprung.
Es gibt aber auch Leute, die haben 2x "gut", die brauchen weder noch und werden immer was finden.
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Run, ich meinte das eigentlich eher so: Wenn ich vorhabe zu promovieren, dann WEIL ich da mein Herzblut reinstecken will; ich brauche also keine Gegenleistung dafür. Habe mich wohl wieder mal als Idealistin geoutet ;-)
Und wer weiss schon, ob uns noch jederzeit der Weg in die Wissenschaft offenstehen wird. Vielleicht gibt es bald keine Habil. mehr und wir sind ziemlich schnell zu alt für Junior-Prof-Stellen. Das verengt zumindest die Auswahl möglicher wissenschaftlicher Tätigkeiten ganz erheblich. Bleibt abzuwarten, wie sich das weiter entwickeln wird...
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