Neue Ära: Einstieg ohne Kohle?
Während es in meiner Examensgeneration vor 2 Jahren immerhin für die meisten Absolventen noch Zeitverträge bei großen deutschen Unternehmen zu ergattern gab, hat sich das Bild irgendwie gewandelt. In der renommierten UN-Beratung, in der ich arbeite, sind über die Hälfte der Praktikanten High Pots, eigentlich schon mit dem Studium fertig, finden aber nix und hoffen auf den Einstieg light. Noch extremer, aber auch schon bei mehreren UN-Beratungen gesehen: Man muß nicht als Praktikant anfangen, sondern darf gleich als Berater ran - dann allerdings erstmal unentgeltlich. Meine Fragen an Euch:
* Wie sieht's in Euren UN aus?
* Verträgt sich sowas überhaupt mit gesetzlichen Mindestlohn-Bestimmungen?
* Muß man sich dann nebenbei beim Arbeitsamt oder beim Sozialamt melden? Für einen Zweitjob hat man ja nicht unbedingt genügend Zeit.
* Wird man von dem Arbeitgeber, der einen ausbeutet, wenigstens für Gänge zum Sozialamt oder zu Beratungsgesprächen beim Arbeitsamt freigestellt, oder muß man (unbezahlten -hihi) Urlaub nehmen?
* Sollten nicht aller Praktis einen lustigen kleinen Streik veranstalten? Oder aussteigen. Ich stell' mir gerade die lustige Schlagzeile im manmag vor: "Alle McBain-Praktis haben gekündigt!"
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Anonym 02.05.03 15:37
Findest du nicht, dass du ein wenig zu viel übertreibst ?
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wieso wenn und insoweit aufträge da sind für die gezahlt wird ... dann sollten die Unternehmen die arbeit auch bezahlen .... schon wegen motivation und:
wenn ich von einem Arbeitgeber so behandelt werde, habe ich keine hemmungen mich entsprechend zu revanchieren, wenn die ökonomischen machtverhältnisse drehen (und das tun sie früher oder später).
leistung und gegenleistung müssen stimmen ... und loyaltität ist ne menge wert auch oder besser gerade in schwierigen zeiten (auch wenns altmodisch klingt). -
Anonym 04.05.03 23:47
verstehe nicht genau: Du bekommst als Prakti oder als richtiger Berater bei einer renommierten Unternehmensberatung kein Geld?
Skandal. Würde ich nicht mitmachen. -
diese kostenlos-arbeiten-geschichten habe ich auch schon häufiger gehört.
rechtlich bewegt sich das irgendwie in einer grauzone, denke ich (achtung, habe das nicht genauer überprüft, ist nur ne erste einschätzung). nirgendwo steht, dass Praktika bezahlt werden müssen, und im zweifel ist das dann eben ein Praktikum.
beim arbeitsamt müsste man sich eher nicht melden, da man ja beschäftigt ist - das sagt nichts über die bezahlung. das sozialamt bleibt wohl aber nicht erspart, denn von irgendwas muss man ja leben...
abgesehen von den §§ ist so etwas in meinen augen einfach eine unverschämtheit! dann sollen sie wenigstens schlecht bezahlte freie mitarbeiterverträge anbieten oder sowas, denn das ist wirklich ausbeutung!
aber der praktikanten-streik, henning: wenn alle mcbain-praktikanten kündigen, holen sie sich eben neue - gibt ja genug, die das gerne machen würden ;-(
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