Studium Universale
Ich finde, daß die Allgemeinbildung wie auch schon bei AnjaCZ - Allgemeinbildung diskutiert, stärker in das Studium integriert werden sollte. Somit sollte jeder Student verpflichtet werden, neben seinen eigentlichen Fächern auch noch ein Examen in allgemeiner Form zu tätigen. Dieses würde dann in einem Kreditpointsystem vergeben und man müßte dann fünf kleinere Klausuren in z.B. Geschichte, Sprachen, Literatur, Naturwissenschaften etc.. absolvieren (Kombination frei wählbar). Dieses könnte z.B. in BWL anstatt des dritten Wahlpflichfaches geschehen.
Wie ist Eure Meinung hierzu ?
17 Kommentare zu »Studium Universale« Jetzt alle Antworten anzeigen
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Hm, ja. Deine Idee finde ich nicht verkehrt. Wenn ich mich darüber beschwere, dass ich an der Uni weder Sprachen lerne noch in Präsentationstechnik oder Rhetorik geschult werde, dann erhalte ich als Antowrt: "Dann geh' doch an die FH, da macht man das!" oder "Dann zeig doch Eigeninitiative und bilde dich in diesen Bereichen selber fort!" Man kann natürlich Selbständigkeit beweisen und sich darüber profilieren, aber die Alternative, das in ein Studium zu integrieren - also Studium generale - ist natürlich auch nicht verkehrt. Ich würde einen Zwang dabei aber nicht gerne sehen. Dann wird's wieder so verschult. Aber ein Creditpoint-System klingt doch gut...
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An der FH wird sicherlich ein stärkerer Praxisbezug gelehrt. Rhetorik und Präsentationstechniken kann man sicherlich auch an der Uni bei genügend Engagement mitbekommen. Mir geht es aber insbesondere um eine stärkere Allgemeinbildung innerhalb des Studiums, da der Student ansonsten nur noch als Spezialist verkommt. Studium generale ist sicherlich der bessere Ausdruck; da hast Du recht.
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Hm, Du hast schon recht. Und dennoch ist unser Bildungssystem doch so angelegt, dass die weiterführenden Schulen die Basis bilden, sprich: Alles, was zur guten Allgemeinbildung gehört, sollte man in der Schule mitbekommen. Wenn auch mit ein wenig Mehraufwand als gefordert.
Das Studium ist bewusst gedacht für eine spezialisiertere Ausbildung. Womit ich Deinen Anspruch nach wie vor nicht wegargumentieren möchte. Doch wie lange sollen wir dann studieren? Und muss nicht jeder ein Stück weit selbst Verantwortung für sein Wissen übernehmen? -
Ich gebe Dir recht, daß die Basis sicherlich in den Schulen gelegt werden sollte, jedoch ist Allgemeinwissen eine dynamische und keine statische Größe und muß ständig gepflegt werden. Daher finde ich es nicht schlecht, wenn man - wie von mir ja vorgeschlagen - anstatt des dritten Wahlpflichtfaches eine Art Examen generale einführt (siehe oben). Und zwar verpflichtend (Der Student hat ja über seine Kurse dann immer noch die Freiheit, das wesentliche für sich zu bestimmen). Das Studium würde somit nicht verlängert sondern an einigen Stellen verlagert und der Student würde, z.B. bei BWL nicht zu wirtschaftslastig ausgebildet. Also, ich habe es für mich auf privater Basis gemacht und sehr positive Erfahrungen damit gemacht. Leider sind viele Studenten - mal abgesehen von zu wenig praktischer Erfahrung - doch blind, wenn es darum geht, auch über den Tellerrand hinauszuschauen. Dieses habe ich zumindest bei verschiedenen ACS und sonstigen Events bemerkt.
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Anonym 14.05.01 14:44
Hallo ??? Ich denke Allgemeinbildung kann nicht erlernt werden. Wenn man ein wenig deutsche Geschichte in der Uni mitbekommen sollte, heißt es noch lange nicht, daß man sich gut darin auskennt. Das Interesse an einer Sache ist ausschlaggebend.
Noch ein kurzes Wort zur Studiumsverlängerung...deutsche Studenten studieren im Vergleich am Längsten in der EU. Ich will nicht damit sagen, daß es schlechter ist (im Vergleich schlagen wir uns beachtlich...), jedoch würde sich das Studium wiederum verlängern.
Eigeninitiative ist sehr gefragt. Wenn man ne Sprache lernen will, geht man zu den Sprachkursen, die in jeder Uni angeboten werden. Darüberhin aus gibt es ja noch die Sprachschulen (kann man sogar von der Steuer absetzen). Wenn man mehr über deutsche Geschichte erfahren will, liest man ein Buch...
Ich will damit sagen, daß Studenten in der Regel ein sehr lowes leben führen (ca. 20 Wochenstudenden [Klausur/Examszeit ausgenommen]) und sehr viel zeit im bett, biergärten oder anderen orten verbringen..... -
Halt ! Stop ! Da bin ich falsch verstanden worden. Ich bin überhaupt nicht für eine Studiumsverlängerung. Aber bei uns in Köln hat man z.B. drei Spezielle BWL. Hier wäre mein Vorschlag zwei Spezielle und anstatt der Dritten ein Part Studium generale mit Scheinen.
Es würde somit kein Mehraufwand entstehen. -
He, mein Buch liegt nie auf dem Teller, sondern schon irgendwo daneben. Also muss ich wohl zwangsläufig drüberwegschauen, über den Rand meine ich... obwohl, dass ist schon ziemlich nervig, vielleicht ändere ich das mal und lege es demnächst einfach mitten ins Essen... ;-)
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Anonym 16.05.01 16:18
Um mal wieder etwas mehr Platz zu haben setzte ich das mal ganz nach unten. Ich finde die Idee eines allgemeineneren Studiums nicht schlecht...der Typus des Fachidioten würde deutlich zurückgehen, und unsere Gesellschaft würde kommunikativer werden...wenn alles so läuft, wie man es sich vorstellt.
Amerika halte ich in dieser Hinsicht für ein schlechtes Beispiel.
Die Universitäten sind gezwungen, Allgemeinbildung zu vermitteln, die High schools sind zu schlecht. Als ich in den Staaten war, bin ich auf Glendora High (die Schule hat keinen schlechten Ruf) gegangen, einen Jahrgang höher als in Deutschland und haben über das Niveau in beinahe jedem Fach nur müde gegrinst...
Um wieder in die alte Welt zurückzukehren...
Auf welchem Niveau würdet ihr die Klausuren (Überprüfungen) denn angesiedelt haben wollen? -
Anonym 17.05.01 09:52
Deshalb werden die ersten Jahre in College auch mit der Oberstufe verglichen....
Ich glaube nicht, daß Deutschland aus einen Land der Fachidioten besteht....Es ist vielmehr so, daß man a.) kein Interesse an manchen Dingen/Themen hat und b.) irgendwann der Überblick fehlt....(Die Zeit meistens auch...)
Ich würde gerne mehr über Naturwissenschaften wissen. Mit einem breiteren Wissen würde es aber meine Kommunikation in keinster Weise steigern. -
Aber gerade dieses Desinteresse und der geringe Überblick macht doch dann den Fachidioten aus.
Leider habe ich die Erfahrung an der Uni gemacht, daß sich viele Studenten außer, wie komme ich durch die nächste Klausur mit einer akzeptablen Noten und wann ist am Abend die nächste Fete, nicht sehr viele Gedanken über die Vermittlung/den Erwerb von Wissen machen. Diese Panikattaken kommen immer unmittelbar vor Studiumabschluß, wenn es heißt, was haben sie für Zusatzqualifikation, etc...
Ich weiß, jetzt gibt es einen Sturm der Entrüstung bei dieser Äußerung, aber wenn mal ehrlich ist, ist es doch genauso bei vielem Mitstudenten.
Also ich glaube schon, daß es nicht schlecht wäre aus so Fächern wie Naturwissenschaften, Sprache oder Geschichte mehr zu wissen. -
Anonym 17.05.01 16:37
Verflixt, ihr seid ja alle keine Naturwissenschaftler...aus meiner anscheinden egozentrischen Perspektive habe ich von den Fachidioten meiner und verwandter Disziplinen gesprochen...die allerdings nicht so häufig sind, wie gemeinhin kolportiert wird.
Björn, ich kann dir gerne einen Austausch über naturwissenschaften anbieten...fang doch einfach mit meiner letzten mail an...nimm sie als Einführung in die Biochemie...
A propos Steigerung der Kommunikation: Man kann nächtelang diskutieren, wenn Fakten z.B. aus der Physik in philosophische Gespräche einfließen. -
Anonym 17.05.01 17:48
ich werde den artikel jetzt mal lesen und dann erweiterst du meinen bio horizont...
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