Hochschule
Swinburne University of Technology
Titel des Studiengangs
Finance & Accounting
Standort
Melbourne
Zeitraum
August 2010 - Februar 2011
Fachrichtung
Wirtschaftswissenschaften - BWL
Bewertung von
Anonym
Gesamtbewertung
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Ich kann jedem nur empfehlen ein Auslandssemster zu machen. Die Erfahrungen die in dieser kurzen Zeit gesammelt werden sind unbezahlbar. Damit meine ich sowohl die guten als auch die schwierigen Erfahrung. Auf eigene Faust in Australien, weit weg von Familie und Freunden, gegenüberstehend mit der Herausforderung das neue System kennenzulernen, neue Freunde zu finden und sich auf Land, Leute und Kultur einzustellen. Einige dieser Herausforderung muss man mit Disziplin und Motivation meistern, bei den meisten hat man Spaß und Freude und sollte diese einfach auf sich zukommen lassen. Eine Gute Mischung aus Zielstrebigkeit und Spontaneität bringt jedem australischen Auslandsstudenten eine unvergessliche Zeit.
Die aus der Schule mitgebrachten Englischkenntnisse sollten als Fundament betrachtet werden. Wirklich gute Sprachkenntnisse werden nur durch langfristige Übung und Anwendung erlangt. Somit empfehle ich jedem, sich nicht nur mit deutschsprachigen Studenten zu treffen. Es gibt viele internationale Studenten aus Deutschland, daher neigt man schnell dazu auf deutsch zu reden. Es gibt verschiedene Vorgehensweisen dies zu verhindern. Ich habe direkt gesagt, dass ich gerne nur auf Englisch reden will oder, dass es zu einer guten Integration dazu gehört sich in der Landessprache zu unterhalten, oder ich aus dem Herkunftsland meiner Eltern komme.
Wer schon ein Semester in Australien studiert, sollte auch versuchen ein bisschen zu reisen, sprich seinen Aufenthalt nicht gleich nach dem Studium zu beenden. Wie bereits erwähnt, musste ich nach meinen letzten Klausuren an der Uni Hamburg schon die Koffer packen und das Studium einige Tage später gleich in Melbourne beginnen. Auf Semesterferien muss dann für ein Jahr verzichtet werden. Daher hat sich jeder im Anschluss an das Auslandssemester einen ganz besonderen Urlaub verdient und diesen bekommt man auch im atemberaubendem Land. Die schnellste Art zu Reisen ist mit dem Flugzeug, jedoch werden schöne Orte einfach überflogen. Eine Busreise ist eine alternative, der Greyhound bietet verschiedene Tickets an. Eine Variante ist, dass jeder ein Ticket für 90 Tage für die Ostküste kaufen kann. Damit kann an jeder Haltestelle ein- und ausgestiegen werden, aber nur in eine Richtung nach Norden oder Süden für grade mal 125A$. Wer lieber flexible sein möchte und auch nicht alleine ist, hat die Möglichkeit sich einen Campervan zu mieten. Denn im Campervan kann auch geschlafen werden, es gibt überall Campingplätze kostenpflichtige aber auch kostenlose. Beim reisen mit Bus, Bahn oder Flug ist immer noch mit den Kosten für die Übernachtung zu rechnen. Günstig sind hier die Hostels. Eine ausgiebige Recherche ist empfehlenswert. Jeder der noch eine Reise durch Australien machen kann, hat sein Auslandssemster perfektioniert.
Im Rückblick betrachtet gibt es nur wenig zu sagen: “Es war die beste Zeit meines Lebens und ich werde mich für immer an dieses zum Teil traumhafte Erlebnis erinnern“.
„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen“
Johann Wolfgang von Goethe
Bachelor
1 Entscheidung über ein Study Abroad Semester in Australien
Um mir einige Informationen über ein Auslandssemster zu holen, bin ich zum internationalen Büro an meiner Universität gegangen und habe mich beraten lassen. Der beste Zeitpunkt für mein Vorhaben war das 4. oder 5. Semester. Ich stand vor der Wahl ein Auslandssemster über ein Partnerinstitut oder über ein selbst ausgewähltes Institut zu machen. Bei der Wahl eines Partnerinstituts der Universität Hamburg ist die Organisation einfacher. Das Bewerbungsverfahren übernimmt das internationale Büro, die Leistungsanerkennung ist vorab vereinbart und auch der Schriftverkehr findet direkt zwischen den Universitäten statt. Allerdings ist die Auswahl der Universitäten nicht sehr groß. So entschloss ich mich alles selbst zu organisieren.
Für mich war von Anfang an klar, dass es ein englischsprachiges Land sein sollte. Zur Wahl standen USA, England und Australien. Nach einiger Recherche und Berechnungen der Kosten, kam ich zu dem Entschluss ein Semester in Australien zu absolvieren.
2 Auswahl und Bewerbung an der ausländischen Universität
Die Auswahl der Universität war gar nicht so einfach. Es gibt eine Vielzahl an guten Hochschulen und Universitäten im ganzen Land verteilt. Die Institute, die direkt am Strand waren und/oder über wenige Studenten verfügten fielen gleich weg. Auf die Studiengebühren ist auch zu achten, da diese sehr variieren. Es kamen zwei Universitäten in die engere Auswahl. Die Swinburne University hat den Vorteil, dass das Wintersemester im August anfängt. Das war für mich besonders wichtig, da ich meine letzte Klausur am 25.07.2010 geschrieben habe. Somit war die Swinburne University of Technology perfekt für mein Vorhaben.
Die Bewerbung gestaltete sich schwieriger als gedacht. Die Voraussetzungen konnte ich erfüllen und die Unterlagen waren schnell besorgt. Unter anderem wird ein Leistungsnachweis benötigt, welcher überdurchschnittlich sein sollte, um die Chance auf die Aufnahme zu erhöhen. Der Nachweis muss in Englisch sein und von der Heimat Universität gestempelt und unterschrieben werden. Die notwendigen Sprachkenntnisse sind nachzuweisen mit dem Toefl oder dem DAAD Sprachtest. Ein Motivationsschreiben ist anzufertigen. Danach steht die Kursauswahl an, welche nicht so einfach war. Es müssen selbstverständlich Kurse gefunden werden, die äquivalent zu denen an der Heimat Universität sind. Dies war schwierig, weil man die Kursinhalte vergleichen musste und diese dann mit den entsprechenden Professoren besprechen musste. Nicht zu vergessen ist auch, dass die Swinburne University bestimmte Voraussetzungen hat, um Kurse im 5. Semester belegen zu können. Es empfiehlt sich daher die Informationen vor der Kurswahl einzuholen. Nach einigem Schriftverkehr zwischen mir und der Universität, standen die Kurse auch fest. Nach der Überweisung der Studiengebühr wurde das Study Abroad Semester bestätigt. Ich habe ein Urlaubssemster eingereicht, um die Studiengebühren in Hamburg zu sparen. Der Semesterbeitrag wird trotzdem überwiesen. Das Visum habe ich Online beantragt und innerhalb von 24 Stunden in elektronischer Form erhalten. Somit stand meinem Auslandssemster nichts mehr im Weg. Für die Auswahl und Bewerbung brauchte ich ca. 6 Monate intensiver Recherche und schriftlichem Verkehr.
Die OE-Woche wird jedes Semester für alle internationalen Studenten veranstaltet. Verschiedene Informationen werden mitgeteilt die einem das Leben und das Studium an der Universität erleichtern.
Das Studiensystem in Australien unterscheidet sich von dem in Deutschland. In Deutschland wird das System des selbstständigen Lernen verfolgt. In Australien ist es eher wie in der Schule. Die Hausaufgaben müssen jede Woche gemacht werden. In jedem Kurs wird ein Early-Feedback-Test geschrieben, dieser ist mit 5% an der Gesamtnote gewertet. Je nach Kurs muss danach eine Hausarbeit angefertigt werden, die 10 – 15% der Gesamtnote darstellt. Die nächste Prüfung ist der Midsemster-Test, dieser entspricht 20%. Vor dem Abschlussexamen wird noch eine Gruppenarbeit erstellt und präsentiert. Je nach Kurs ist diese Leistung 10 – 15% der Endnote wert. Die Abschlussprüfung ist meistens 50 % wert. Zwischen den einzelnen Prüfungen liegen ca. 2 Wochen. Ich habe 4 Kurse belegt und somit musste ich alle 2 Wochen für jeden Kurs eine der obengenannten Leistungen erbringen. Da diese nahezu zum selben Zeitpunkt angefallen sind und zusätzlich die Hausaufgaben gemacht werden mussten, war der Aufwand relativ hoch.
Dieses System sorgt für eine höhere Erfoglschance unter den Teilnehmern, den Kurs zu bestehen. Nach zwei jährigem Studium an der Universität Hamburg ist es jedoch gewöhnungsbedürftig. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Sie sind mit der notwendigen Motivation und Disziplin unter Kontrolle zu bringen und erfolgreich abzuschließen.
Die Abschlussprüfungen wurden zum Teil in den Vorlesungsräumen und zum anderen Teil in Melbourne´s Festival Hall geschrieben. In der Festival Hall schreiben Teilnehmer mehrerer verschiedener Kurse unter den gleichen Bedingungen. Die Aufsicht ist sehr streng, jede Reihe hat seine eigene Aufsicht. Dabei wird darauf geachtet, ob man den Stift in der Hand hält bevor die Bearbeitungszeit beginnt und ermahnt wenn dies der Fall ist.
Nach der OE-Woche habe ich meinen Studentenausweis und den Zugang zum IT-System an der Universität bekommen. In diesem System befinden sich alle Kurse, alle Termine, Literaturhinweise, Kontaktinformationen der Dozenten/Professoren und vieles mehr. Mein Laptop wurde von den IT Fachpersonen eingerichtet, damit hatte ich auf dem Campus freien Internetzugang. Mit dem Studentenausweis können Bücher in der Bibliothek ausgeliehen werden. Die Bibliothek ist direkt gegenüber der Wirtschaftsfakultät. Auf dem Campus gibt es verschiedene Geschäfte und Restaurants. Was ich persönlich vermisst habe, war eine Mensa mit günstigen Preisen. Die verschiedenen Fakultäten liegen nah beieinander und die Bahn ist nur 5 Minuten Fußweg von der Wirtschaftsfakultät entfernt.
Die Studiengebühren in Australien sind allgemein schon sehr hoch. An der Swinburne University of Technology betrugen die Studiengebühren für ein Semester 9000 A$. Die Gebühren ändern sich jedes Semester, da auch hier gilt:“ Die Nachfrage bestimmt den Preis“.
Eine Monatskarte kostet ca. 110A$ für die Zone 1 d.h. Stadtzentrum und ein Umkreis von ca. 5 km. Eine Tageskarte kostet 6 A$. Studenten kriegen einen Rabatt von 50%. Ich habe diesen Rabatt nicht bekommen, da meine Universität keine Partneruniversität ist und ich nur für ein Semester dort studiert habe.
Auslandsbafög fördert ein Auslandsstudium mit 4800,- EUR, die restlichen Studiengebühren muss man selbst aufbringen. Je nach dem aktuellem Wechselkurs muss mal mehr, mal weniger bezahlt werden. Für alle die Auslandsbafög beziehen, ist an dieser Stelle noch wichtig zu erwähnen, dass die Studiengebühren im Voraus bezahlt werden müssen. Hierfür habe ich den Zinsgünstigen KfW Studentenkredit in Anspruch genommen. Dieser kann bei Erhalt von Bafög zurück gezahlt werden oder auch nicht, da die Förderung von Bafög alleine für das gesamte Vorhaben nicht ausreichen wird.
Es gibt auch verschiedene Stiftungen die Stipendien vergeben. Eine der bekanntesten ist wohl der DAAD. Statistisch gesehen kriegt jeder 7. Bewerber ein Stipendium. Also stehen die Chancen ganz gut und es ist alle mal ein Versuch wert. Ich habe das DAAD Stipendium nicht bekommen, dafür aber das STIP-OUT Stipendium der Uni Hamburg. Die Parteien vergeben auch Stipendien, aber im Gegenzug muss man dann irgendwelche Leistungen erbringen. Wie Mitarbeit beim Wahlkampf, Plakatieren oder Kopieren. Dann gibt es noch Stipendien für "Bücherstipendium". Die Lernbücher müssen in Australien erworben werden. Diese kosten zum Teil 100 A$, daher ist das auch ein kleines aber hilfreiches Stipendium.
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