Sozialmanagement
Was zieht einen in diese Branche? Welche Anreize finden sich? Warum agieren die Marktführer(Malteser, ASB etc.) hauptsächlich als gGmbH? Soll damit ein übermäßiger Profit-Gedanke aus der Branche verbannt werden?
7 Kommentare zu »Sozialmanagement« Jetzt alle Antworten anzeigen
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du gibst dir die antwort ja selber. meist sind die eigner dieser verbände paritätisch, d.h. als vereine und nicht als gmbhs organisiert. sie sind nicht auf gewinn aus, sondern auf die soziale absicherung der menschen bzw. bedürftigen. das dies nicht mehr zeitgemäss ist, sieht man meiner meinung nach an der Gehaltsentwicklung. wie kann sozialmanagement attraktiv sein, wenn die menschen nicht "leistungsgerecht" entlohnt werden.
Leistungsgerechtigkeit ist ein vielschichtiger begriff und lässt sich aus vielen Standpunkten her definieren. wie du das selber siehst, musst du entscheiden. für mich jedenfalls bietet die arbeit zu wenig spannung, da die wichtigen entscheidungen von Malteser- und ASB-politikern getroffen werden. Diese Inflexibilität mag zwar aus dem täglichen Umgang mit Kranken und Hilfsbedürftigen rühren, erzeugt jedoch m.E. eine gewisse Engstirnigkeit für die unternehmerischen Entscheidungen.
Hinzu kommt noch, dass die oberen und damit strategischen Pöstchen nicht nach Leistung, sondern nach Verdienst verteilt werden.....
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hey orosen,
ich bin beeindruckt..eine wirklich differenzierte Darstellung der Problematik..Kompliment!...
Ich weiss nur aus Erfahrung, dass die Malteser da im Umbruch ist..insbesondere in Hinblick auf die Gehaltsentwicklung, aber in der Gesamtschau sind Deine Feststellungen (leider) zutreffend.. -
nicht so viele blumen, sonst lande ich gar nicht mehr...
wie findest du denn die idee, dass man variable lohnkomponenten, d.h. mehr wettbewerbsorientierte Entlohnung auch im Sozialmanagement einführt?
Schliesslich ist dies doch ein Bereich, zumindest in den Industrienationen, der immer wichtiger werden wird. Mit der Angst der Menschen wird doch viel Schindluder gemacht. Eine leistungsbezogene Entlohnung könnte dazu führen, dass man die "highpotentials" und Ideengeber in diese Branche bringt. Andererseits weiss ich auch, dass Macht und Gesundheit nicht unbedingt zwei miteinander vereinbare Attribute sind....
What do you think? -
Ich finde, dass gerade Macht und Gesundheit miteinander verbunden werden sollten, eben auch unter dem Aspekt, dass die Nachfrage nach sozialen Diensten in den Industrienationen steigend ist. Dadurch könnten sich Sozialdienstleister auf dem Markt stärker profilieren.
Die Entlohnung ist das a und o jeder Branche, die effektiv sein will. Gegenwärtig wird zu sehr auf den guten Willen gesetzt, nicht nur auf Management-Ebene. Komischerweise kommt das Wort "ehrenamtlich" viel zu häufig vor. Z.B. werden vermehrt Zivis eingesetzt. Es ist doch ein grosser Unterschied, ob den Leuten ein Zivi Pflegedienst leistet oder ein/e gut bezahlte/r examinierte/r Pfleger/Schwester. Gerade hier sollte man sich Gedanken darüber machen, was passieren wird, wenn denn mal der Wehr- und somit Zivildienst abgeschafft wird.
Insgesamt denke ich auch, dass die gesamte Branche grundlegend umdenken muss. Doch sind Zeichen dafür sind bislang schwer zu erkennen.. -
schwer zu erkennen ist richtig ausgedrückt. aber ich bin der meinung, dass nichts von selber kommt. vielleicht sollten wir uns mal einfach aus gag so eine art "strategiepapier" überlegen und diese an die wohlfahrtsverbände, kirche, gesundheitspolitiker etc. verschicken.
aber auch dies wird nicht neu sein, da ich der meinung bin, dass es experten auf diesem gebiet existieren. allerdings sind deren vorschläge oft unpopulär - einsparung durch leistungsverkürzung oder erhöhung der beiträge bei gleicher leistung- so kann es jedenfalls nicht weitergehen. wir machen uns schon warme gedanken, aber die nachfolgegeneration wird auf die barrikaden gehen, wenn sie mehr bezahlen muss......dies gilt übrigens für alle sozialversicherungen.
was hältst du von der idee mit dem "strategiepapier"- bless or blessing? -
Ich finde es eine sehr brauchbare Idee, die ich aus denselben Bedenken heraus, die Du erwähnt hast, ad acta legen würde.
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