HEC Montréal (Wirtschaftswissenschaften)
Erfahrungsbericht Zusammenfassung
Gesamtfazit
Sofort wieder !
Ich möchte bald wieder zumindest auf Besuch nach Montréal.
Allgemein kann ich jedem ein Auslandssemester nur wärmstens empfehlen !
Wer noch genauere Tipps braucht, kann mir gerne ein Mail schreiben.
Allgemeine Informationen
Hochschule | HEC Montréal |
Stadt | Montréal |
Studienbeginn | August 2000 |
Studienende | Dezember 2000 |
Titel des Studiengangs | Wirtschaftswissenschaften |
Fachrichtung | Wirtschaftswissenschaften - BWL |
Studiensprache | Englisch, Französisch |
Die Hochschule
Studienbedingungen und Ausstattung der Hochschule
Die Studienbedingungen sind überdurchschnittlich gut - das Gebäude ist mittlerweile ca. 5 Jahre alt und mit allem ausgestattet, was das Herz begehrt (Internet in Selbststudienzonen und Unterrichtsräumen) - jedoch ohne Laptop geht nichts !
(Es gibt aber trotzdem PC-Räume mit Druckern)
Im Haus gibt es einen Buch/Papiershop für das Nötigste und weiters einen für Elektrogeräte (Computer, Handies etc.) inkl. Reparatur- und Verleihstelle.
Die Bibliothek ist sehr gut ausgestattet und hat (soweit ich mich erinnern kann) angenehme Öffnungszeiten.
Services und Angebote
Karriere-Service
Der Kontakt zu Unternehmen hielt sich für mich in Grenzen (man hält sich jedoch im Studium viel an aktuelle Fallstudien).
Jedoch vermute ich auch, daß es hier für normale Studenten mehr Möglichkeiten gibt, Kontakte zu knüpfen.
Kosten und Gebühren
Das Preisniveau ist in etwa mit dem Österreichs oder Deutschlands vergleichbar. Sparen kann man, indem man sich seine Wohngegend ansieht und in eher kleiner Läden geht (z.B. für Lebensmittel) - wir hatten auch einen "1 Dollar Shop" in der Nähe, wo wir sowas wie billige Küchenutensilien etc. kaufen konnten.
Das Zentrum ist aber mit Sicherheit teurer als rundherum.
Studienberatung
HEChange ist die Studienorganisation, die sich an der HEC um Austauschstudenten kümmert. Ich muß zugeben, daß ich mich hier nicht so beteiligt habe (die Quebecer waren mir lieber, als die anderen Austauschstudenten) - jedoch gab ein weites Programm an offiziellen und privaten Aktivitäten.
Trotz aller Mühe fand ich die Organisation manchmal sehr chaotisch.
Das Studienangebot
Es gibt grundsätzlich eine recht breite Palette von angebotenen Kursen.
Manche sind in beiden Sprachen belegbar (Englisch oder Französisch).
Die Dauer einer Unterrichtseinheit ist knapp 2,5 Stunden.
Der Arbeitsaufwand ist nicht höher als bei uns, aber es ist viel regelmäßige Mitarbeit verlangt und Termine werden sehr genau genommen (Pünktlichkeit).
Man kann nur max. 6 Kurse in einem Semester belegen, ich denke, daß mehr auch nicht sehr sinnvoll wären.
Weitere Einblicke
Verkehrsmittel
Montréal hat ein sehr gut ausgebautes Netzwerk an öffentlichen Verkehrsmitteln (pünktlich bei fast jedem Wetter !). Vom Flughafen in die Stadt kann man mit Bus (Navette) oder Taxi am besten. Innerhalb der Stadt gibt es die gut ausgebaute unterirdische U-Bahn und Busse. Der Unicampus liegt nicht direkt im Zentrum, sondern hinter dem Mont Royal im Norden (U-Bahn und Bus Station jedoch vor dem Gelände).
Das sollte man mitbringen
Kleidung für jedes Wetter (man kann zwar natürlich alles erwerben, aber das Wetter schlägt auch mal schnell um). Im Sommer hatte ich 30°C, im Winter -15°C. Wer in den Norden nach Québec City oder zu den Walen will, sollte die Temperaturunterschiede nicht unterschätzen !
Bankkonto : ganz leicht bei der Banque de Montréal zu eröffnen (speziell für Studenten mit sehr wenig administrativen Schwierigkeiten - mit Bankomatkarte) - man sollte jedoch eine Wohnadresse aufweisen können.
Bargeldlose Zahlungen sind dort fast überall möglich (Bankomatkarte oder Kreditkarte).
Das Visum ist wie gesagt langwierig (2 Monate einplanen) und muß sowohl für Canada, als auch für Québec beantragt werden.
Man braucht nordamerikanische Steckdosenadapter (kann man aber auch einfach dort kaufen).
Unsere Handies gehen dort übrigens nicht - aber man kann sie quasi zum selben Preis erwerben (Wertkartenhandy).
Unterkunft
Ich selbst habe in einer WG im Zentrum (Métro Berri UQAM) gelebt. Das Haus in dem ich gewohnt habe vermietet neuwertige möblierte Appartements ausschließlich an Studenten (Le Roberval, Ecke rue Berri - Blvd Réné Lévesque) - wer sich ausreichend früh bewirbt, hat gute Chancen sehr nett zu wohnen (Achtung ! Diese Unterkunft ist bei weitem nicht die günstigste Variante !)
Lustige Geschichte
Es ist immer nett, Geschichten aus den jeweiligen kulturellen Kreisen auszutauschen - denn auch die Quebecer lassen sich gerne etwas über Europa erzählen.
Weiters sollte ich dazusagen, daß sich im Osten der Stadt (ab Métro Berri) das Homosexuellen-Viertel befindet - was einem aber eigentlich nicht weiter auffällt. Der Umgang mit Menschen ist allgemein sehr liberal.
Interessante Information
Leider bekommt man mit einem Visum von weniger als 6 Monate keine offizielle Arbeitserlaubnis - man sollte also die Dauer des Aufenthalts dementsprechend planen !
Die Studiengebühren der HEC entfallen für ausländische Studenten (Du zahlst höchstens die Studiengebühren an Deiner Heimatuni).
Weiters sollte man bedenken, daß man - bei der Beantragung des Visums - ausreichend finanzielle Mittel bekunden muß (ca. 9.000 ), die von der Bank bestätigt werden müssen (am Konto, Stipendium oder Unterstützung durch die Eltern).
Kreditkarte nicht vergessen ! Meine Karte wurde jedoch kopiert (sofort sperren lassen und Abbuchungen immer genau checken) - also unbedingt Belege aufheben.
Websites
Die Stadt
Stadtbericht
Im Großen und Ganzen, kann man sagen, daß es im Zentrum einfach alles gibt : coole Bars und nette Pubs, Einkaufsketten und chice Boutiquen (es gibt aber absolut keine eleganten Schuhe - falls man in dieser Hinsicht als Frau verwöhnt sein sollte ...). Ansonsten findet jeder etwas für seinen Geschmack (vor allem unterirdisch und in den Shopping Centers).
Wer es gerne gemütlich hat, geht am besten in der Altstadt spazieren - unter der Woche und im Winter ist nicht so viel los, aber die Atmosphäre ist zauberhaft.
Allgemein läßt sich sagen, daß die Quebecer ein sehr nettes und freundliches Volk sind und die Stadt habe ich sehr schätzen gelernt.
Das Interview
Ablauf des Interviews
Zeit nehmen ! Wer in Montréal studieren will, muß erst Visum von Quebecer und Kanadischer Botschaft beantragen.
Man sollte sich vor dem Bewerbungsgespräch genauer mit der Uni (und der Landeskultur), für die man sich bewirbt, auseinandergesetzt haben (Homepage, Erfahrungsberichte, Reiseführer etc.). Weiters sollte man vorallem weltoffenheit, Selbständigkeit und Kommunikationsfreude vermitteln.
Ich empfehle 2 Wochen vor Unibeginn dort zu sein (Unterkunftssuche kann dauern - alle Unis beginnen zur selben Zeit !)
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