Hochschule
University of Miami
Titel des Studiengangs
Business/Marketing
Standort
Miami
Zeitraum
August 1999 - Mai 2000
Fachrichtung
Wirtschaftswissenschaften - BWL
Bewertung von
Anonym
Gesamtbewertung
Gesamtbewertung
Ausstattung der Universität
Career Services
Qualität der Studienberatung
Qualität der Professoren
Unterkunft
Alles in allem war die Zeit in Miami sehr aufregend. Jederzeit würde ich diese Erfahrung wiederholen oder nocheinmal dorthin gehen. Eine ungemeine Horizont-Erweiterung ist die Internationalität der Universität und der Stadt selbst. Man trifft viele Menschen aus sämtlichen Staaten Lateinamerikas, was den offenen, lebensfrohen Lebensstil sehr prägt. Hinterher ist man 100%iger Fan von Salsa, Merengue und der spanischen Sprache, vieles im Leben sieht man gelassener!
Die Ausstattung der UM ist genial. Jeder Fachbereich hat eigene Computer-Labs, die mit neuesten PCs und Macs ausgestattet sind. Internet, (kostenloses) Drucken an hochwertigen Laserdruckern, Kopierer, Scanner etc. stehen ebenfalls zur Verfügung. Die Gebäude sind sehr gepfegt, die Anlage selbst ist großzügig und schön. Aktivitäten neben der Uni stehen auch unzählige zur Verfügung, die Uni ist im amerikanischen Ranking unter den Top 5 in Bezug auf "Campus-Diversity". Für alle Sportevents der Uni-Mannschaften (Hurricanes) gibt es kostenlose Tickets. Besonders ein Spiel der Football-Mannschaft, die mittlerweile nationale Nr 1 ist, sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen - ein Happening!
Das Placement-Center der UM bietet vielfältige Möglichkeiten zur Jobsuche bzw. zu ihrer Unterstützung an. Für Austauschstudenten ist es allerdings nicht möglich, in den U.S.A. zu arbeiten, daher nahm ich diese Services nicht in Anspruch. Generell ist das Interesse der ansässigen Firmen (viele Multinationals) an der Absolventen der UM sehr hoch.
Nach Miami sollte man nicht gehen, wenn man Geld sparen will. Das Leben ist sehr teuer, der Dollarkurs tut sein Übriges. Das Verhältnis von Dollar zu DM entspricht etwa 1:1, d.h. die Produkte kosten in Dollar soviel, wie sie hier in DM kosten. Besonders das abendliche Ausgehen geht ins Geld: Eintritt in Clubs zwischen 20 und 30 Dollar, keine Getränke unter 4 Dollar etc. Auch die Bücher, die für die Uni benötigt werden, kosten gebraucht regelmäßig 60-70 Dollar.
Dennoch war die Erfahrung für mich dort jede Mark wert!
Denjenigen, die für pro Semester nicht mindestens 8.000 DM (ohne Auto) selbst aufbringen können, rate ich, einen Kredit in Erwägung zu ziehen bzw. über Stipendien zu gehen.
Die Betreuung war sehr gut. In den Orientation-Weeks gab es Veranstaltungen mit allen internationalen Studenten sowie solche speziell für Austauschstudenten. Obwohl man die meisten Informationen bereits im Vorfeld hatte, lohnen sich diese Wochen zum Kennenlernen anderer Studenten auf jeden Fall. Sowie für die Wahl der Kurse als auch für sonstige Probleme etc. standen stets Betreuer zur Verfügung.
Die Uni liegt zwar an einer der wenigen Metro-Rail-Stationen, aber generell ist das Fortkommen in Miami fast nur mit dem Auto möglich. Jeder der dorthin geht, sollte den Autokauf (evtl. auch mit Komilitonen zusammen) ins Budget einrechnen. Manche deutschen Studenten kauften sich auch Fahrräder (was in Miami allerdings unüblich ist), um hiermit zumindest die Strecken zur Uni zu zurückzulegen.
Das Visum ist natürlich das Wichtigste; ein paar Impfungen musste ich auch vorher machen. bei der Organisatin lieferte die Uni aber alle notwendigen Informationen. Es empfielt sich, ein Bankkonto bei der Citibank in Deutschland abzuschließen, da dann dort kostenlos von jedem Automaten (ATM) der Citibank Geld abgehoben werden kann. Und natürlich: Kreditkarte nicht vergessen!
Alle internationale Studenten müssen eine spezielle UM-Krankenversicherung für ca. $350/Semester abschließen. Diese deckt jedoch sehr wenig ab, .z.B. keine Besuche bei Fachärzten. Wer also sicher gehen will, sollte in Deutschland eine Auslandskrankenversicherung haben, die im Notfall einspringen kann.
Zunächst mietete ich ein sog. Studio für mich allein, im zweiten Semester zog ich in eine WG. Generell ist das Wohnen in akzeptablen Wohngegenden ab ca. $400 - $500 möglich. Für die Wohnungssuche sind die verschiedenen lokalen Zeitungen am empfehlendswertesten. Die Uni bietet zwar auch einen Zimmer-Vermittlungsservice an, der aber inhaltlich wenig zu bieten hat. In Bezug auf Wohngebiete ist es am vernünftigsten, direkt in Coral Gables zu wohnen, wo sich auch die Uni befindet. Von hier aus kann man mit dem Fahrrad zur Uni fahren. Meine persönliche Empfehlung ist es, nach South Beach zu ziehen, wofür ein Auto jedoch unerlässlich ist. Vorteil ist, dass South Beach die breiteste Freizeitgestaltungsangebote für die Zeit neben der Uni bietet. Hier erfährt man das "Miami-Life" am besten!
Die Kultur in Miami ist sehr speziell, da sie zu großen Teilen lateinamerikanisch geprägt ist. Als Frau hat man in Miami einen natürlichen Sonderstatus. Besonders im Clubleben South Beachs, wo Schönheit und Geld regieren, genießen Frauen viele Annehmlichkeiten. Ich musste z. B. selten die teuren Einstrittspreise zahen, oft kam ich in die begehrten V.I.P.-Sections. Männern dagegen wird kein Einlass gewährt, solange sie nicht weibliche Begleitung oder Beziehungen vorweisen können. Tipp für Männer: Benimmregeln gegenüber Frauen beherrschen (nach ihr durch die Tür, bei Verabredungen den Abend zahlen, sie von zu Hause abholen etc.)...
Um sich etwas dazuzuverdienen, gibts es die Möglichkeit, auf dem Campus zu arbeiten. Nachteilig ist allerdings die schlechte Bezahlung und dass neben der Uni nur noch wenig Zeit für außeruniversitäre Aktivitäten bleiben.
Mein U.S.A.-Aufenthalt lief über ein Austauschprogramm meiner Heimat- Hochschule. Im ersten Schritt der Bewerbung bewarb ich mich daher persönlich bei dem organisierenden Prof. Die finale Auswahl traf UM anhand meiner eingesandten Bewerbungsunterlagen. Wichtig waren vor allem gute Noten in dem gewünschten Studienbereich, eine Erklärung finanzieller Unabhängigkeit und spezielle Formulare für das Programm, die es beim akademischen Auslandsamt gab.
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