Im Interview mit Marie von BearingPoint.
Ich bin Marie und 2014 direkt nach meinem Master bei BearingPoint ins Berufsleben gestartet. Seitdem durfte ich viele spannende Rollen übernehmen und mit vielfältigen Teams zusammenarbeiten!
Zunächst habe ich in der Beratung im Bereich Financial Services in Frankfurt begonnen und danach auch das entsprechende Team in Stockholm unterstützt. Im Anschluss habe ich meinen Fokusbereich gewechselt und mich auf People Themen konzentriert: Heute bin ich im globalen Team für People Development tätig. Was dahinter steckt? Schwerpunktmäßig gestalte ich Trainings für unsere Kolleg:innen und manage unsere Lernplattformen weltweit.
Darüber hinaus bist du in deiner aktuellen Rolle auch Teil des Augmented Consultant-Programms: Wie ist es gestaltet? Welche Zielsetzung verfolgt ihr?
Augmented Consultant ist ein neues Programm bei BearingPoint, das die durch Künstliche Intelligenz (KI) getriebene Transformation ins Zentrum rückt. Es ist ein wesentlicher Bestandteil unserer globalen Strategie 2030. Das Programm soll eine Plattform für interne Initiativen bieten und die Weiterentwicklung durch kollektiven Wissenszuwachs beschleunigen. Unsere Mitarbeitenden erhalten ein Fundament, um die Funktionsweise von KI zu durchdringen und zu erfahren, wie KI sinnvoll im Alltag eingesetzt werden kann – beispielsweise um Routineaufgaben zu automatisieren und so neue Perspektiven zu schaffen.
Dein Fokus im Augmented Consultant-Programm liegt auf dem Bereich Learning & Development: Was steckt konkret hinter dieser Facette?
Wie eben schon angerissen: Um eine Transformation zu ermöglichen, müssen alle Mitarbeitenden ein Verständnis vom KI-Paradigmenwechsel und dem daraus resultierenden kurz- sowie langfristigen Potenzial entwickeln. Mitarbeitende werden dazu befähigt, neue Skills und Kompetenzen zu entwickeln, die es ermöglichen, KI und technologische Entwicklungen adäquat einzusetzen. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit KI ist in diesem Kontext ein zentrales Thema. Zusammengefasst: Unser Ziel ist es, alle mitzunehmen und zu empoweren!
"Wer neugierig bleibt, sich weiterentwickelt und Technologie als Chance begreift, wird die Zukunft der Beratung aktiv mitgestalten!"
Marie Witter, Manager bei BearingPoint
Das klingt spannend! Wie geht ihr vor? Und was ist dabei die größte Herausforderung?
Wir setzen dabei auf gezielte Weiterbildung im Rahmen unserer „AI Academy“. Die „AI Academy“ verfolgt zwei Ziele: Erstens, einen gemeinsamen KI-Literacy-Standard im ganzen Unternehmen zu schaffen. Zweitens, individuelle Lernpfade anzubieten, die passgenau auf jeweilige Level, Teams und individuelle Wissensstände zugeschnitten sind.
Unsere größte Herausforderung liegt sicherlich in der Vielfalt unserer Projekte und Kunden: Wir arbeiten in vielen verschiedenen Branchen und unterstützen bei breitgefächerten Problemstellungen – daher variieren die Bedürfnisse und Anforderungen unserer Kolleg:innen. Es gilt also, die Lernpfade so individuell wie möglich auf unsere Mitarbeitenden auszurichten. Um die Basis hierfür zu schaffen, setzen wir auf ein Self-Assessment, das den Wissensstand analysiert und passende Lernempfehlungen gibt.
Wie verändert KI deiner Meinung nach klassische Karrierepfade im Consulting – und welche Chancen oder Unsicherheiten ergeben sich daraus für Berufseinsteiger:innen?
KI wird klassische Karrierepfade im Consulting verändern – keine Frage. Wie genau? Das ist heute noch schwer vorherzusagen. Die Tools entwickeln sich rasant und was gestern noch undenkbar war, ist morgen schon Alltag. Das bringt Unsicherheit mit sich – aber auch jede Menge Chancen!
Auch für Berufseinsteiger:innen wird sich der Alltag wandeln: Aufgaben wie Datenanalysen, Recherchen oder das Erstellen von Präsentationen werden zunehmend automatisiert und können schon heute von KI unterstützt werden. Das bedeutet aber nicht, dass diese Rollen überflüssig werden – im Gegenteil: Es eröffnen sich neue Möglichkeiten! Wer digitale Skills mitbringt und KI sinnvoll einzusetzen weiß, verschafft sich einen klaren Wettbewerbsvorteil. Zudem kann KI repetitive Aufgaben abnehmen und so den Weg zu strategischeren Fragestellungen schneller freimachen. Absolvent:innen haben dadurch die Möglichkeit, früher Verantwortung zu übernehmen und sich inhaltlich noch stärker einzubringen.
Und eines bleibt klar: Technologie ist ein Werkzeug. Im Zentrum stehen weiterhin Menschen – Kreativität, Empathie, kritisches Denkvermögen und Anpassungsfähigkeit werden relevanter denn je. Daher mein Fazit: Wer neugierig bleibt, sich weiterentwickelt und Technologie als Chance begreift, wird die Zukunft der Beratung aktiv mitgestalten!