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Luxuswohnungen für Studenten boomen

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Tschüss, Chaos-WG: Immer mehr Studenten wohnen in komfortablen Wohnheimen privater Investoren. Die Miete ist zwar happig, dafür sind aber auch Highspeed-Internet, ein Fitnessraum und ein Rundum-Service inklusive.

Fitnessraum, TV-Lounge, Waschsalon – für die Bewohner der Youniq-Wohnheime an der Altenhöferallee in Frankfurt am Main gehören diese Annehmlichkeiten zum Studentenleben dazu. „Studentenwohnung mit Plus“ heißt der Slogan, unter dem der private Anbieter seine Plätze auf der Internetseite anpreist. Schnelles Internet, edle Badezimmer, Einbauküche – wer hier wohnt, muss nicht so sehr aufs Geld achten.

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© YOUNIQ Service GmbH

Frankfurt ist nicht die einzige Stadt, in der Youniq Studentenbuden vermietet werden. Mit gut 2.500 Wohnungen in acht deutschen Städten ist Youniq nach eigenen Angaben derzeit größter privater Anbieter für studentisches Wohnen. Andere Anbieter sind Fizz, Headquarter oder Twenty First. Die Appartements sind auf Single-Haushalte zugeschnitten und stellen in einem Rundum-Paket alles bereit, was Studenten in ihrem Alltag brauchen.

Markt für private Wohnheime boomt

In den deutschen Groß- und Universitätsstädten ist bezahlbarer Wohnraum knapp. Eigentlich müssten in Zukunft jährlich rund 140.000 Mietwohnungen zu fairen Mieten zusätzlich zum bisherigen Neubau gebaut werden, um die Lage einigermaßen in den Griff zu bekommen, schätzt der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW).

Den Wohnungsmangel bekommen auch Studenten mit niedrigem Einkommen zu spüren. Zwar ist es eigentlich eine gesellschaftliche Aufgabe der Studentenwerke, eine flächendeckende Versorgung mit günstigem Wohnraum sicherzustellen, doch nur jeder zehnte Student findet eine Bleibe in einem staatlich geförderten Wohnheim, schätzt der GdW.

Wer es sich leisten kann, zieht in ein Wohnheim von Youniq, Headquarter und Co. Die Anbieter haben das Geschäft längst gewittert, der Markt für die studentischen Luxusbuden boomt: Laut Schätzungen des Deutschen Studentenwerks haben private Investoren in den vergangenen Jahren 10.000 bis 15.000 solcher Appartements geschaffen – das sind in etwa so viele wie in den Studentenwerken. Das derzeit so niedrige Zinsniveau beflügelt die Investments in die Wohnimmobilien zusätzlich.

Bis zu 900 Euro Warmmiete

Einbauküche mit Induktionskochfeld, Highspeed-Internet und Stellplätze für Fahrrad und Auto – die Studentenwohnungen orientieren sich am oberen Preissegment. Die Miete der Frankfurter Youniq-Wohnungen fängt bei 549 Euro für ein 19 Quadratmeter-Appartement an, die größte Wohnung kostet mit 39 Quadratmeter 899 Euro warm. Dafür bekommen die Studenten aber auch das Rundum-Paket: Neben den Gemeinschaftsräumen sind im Preis auch die Möblierung und die Nebenkosten enthalten. Eine Endabrechnung gibt es nicht, lediglich für die Stellplätze und die Benutzung des Waschraums zahlen die Bewohner noch drauf. Hinzu kommt eine einmalige Aufnahmegebühr von 480 Euro.

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© YOUNIQ Service GmbH

Die wird unter anderem für die Bezahlung der so genannten Scouts verwendet. Dahinter verbirgt sich eine Art Gebäudemanager, den die Studenten tagsüber anrufen können, wenn die Waschmaschine nicht funktioniert, sie den Weg zur nächsten Apotheke erfragen wollen oder, der einfach Pakete für sie annimmt – ein acht-Stunden-Service für die Hürden des Erwachsenwerdens eben.

Diesen Service gibt es auch beim Konkurrenten Headquarter, hier heißen die Mitarbeiter Quartermanager – und machen gleich auf der Homepage klar, was sie von einem Hausmeister unterscheidet. Bei Headquarter organisieren die Quartermanager beispielsweise auch gemeinsame Veranstaltungen für die Bewohner.

Kritiker fürchten Anstieg der Wohnpreise

Doch können die teureren Wohnheime privater Anbieter die Wohnungsnot unter Studenten beheben? Ja, sagt beispielsweise das Deutsche Studentenwerk – jede Wohnung entlaste den Wohnungsmarkt. Gut ein Viertel aller Studierenden hatten 2012 schließlich monatlich mehr als 1000 Euro zur Verfügung, wie das Studentenwerk in einer Stellungnahme für den Bundestag ermittelt hat. Das ist dann auch die Gruppe, an die sich die Luxus-Wohnheime richten.

Kritiker fürchten allerdings, dass die Luxus-Wohnheime den Preis für studentisches Wohnen allgemein in die Höhe treiben. In den Großstädten sind oft fehlende Bauflächen das Problem. Wenn die wenigen freien Grundstücke an die privaten Investoren gegeben würden, könne das die Lage weiter verschlechtern.

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Maria Kersting, Senior Consultant bei BearingPoint, arbeitet im Bereich Government & Public Sector in Berlin. Sie ist seit Anfang letzten Jahres Mitglied des Kernteams des BearingPoint-internen Netzwerks Proud@BearingPoint in Deutschland.

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