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Der SQUEAKER Ratgeber

Studieren in Katar

Leben und Arbeiten in Katar - der Oliver Wyman City Guide

Die Jobchancen stehen gut in Katar, denn das Land verzeichnet ein großes Wachstum. Andrea unterstützte für Oliver Wyman ein Projekt und berichtet über Leben und Arbeiten in Katar aus der Insider-Perspektive.

Wie lebt es sich als Unternehmensberaterin in Katar?

Als Unternehmensberaterin in Katar war ich ein Expat, so wie ein Großteil der Menschen, die dort leben (nur ca. 20% der Einwohner sind Katarer). Das ist eine Umstellung, aber eine positive: Die Hotels sind noch einen Deut pompöser, das Meer ist in greifbarer Nähe, die Sonne scheint fast jeden Tag und alles fühlt sich in gewisser Weise neu und spannend an. Entgegen der häufigen Vorstellung, als westliche Frau müsse man in islamischen Ländern Einschränkungen in Kauf nehmen, zeigt sich Katar sehr offen. Gerade durch die kulturelle Vielfalt lebt es sich als Unternehmensberaterin viel leichter. Katar bietet einen weiteren Vorteil: geografisch gelegen ist das Land ein idealer Startpunkt für kleinere Reisen in die Vereinigten Arabischen Emirate, den Oman, Libanon, Syrien.

Unterscheidet sich denn ein Beratungsprojekt in Katar von einem Projekt in Deutschland?

Selbst in Deutschland habe ich nicht erlebt, dass sich Beratungsprojekte stark ähneln. Gerade das macht den Reiz der Beratung aus: die Aufgaben, die Hintergründe, das Umfeld sind immer anders. Somit ist ein Beratungsprojekt in Katar so unterschiedlich wie Projekte in Deutschland es sind, vielleicht mit dem kleinen Unterschied, dass der Kunde nun nicht Anzug trägt sondern häufig in traditioneller Kleidung (im so genannten „Dischdascha“) auftritt. Gleich bleibt: die Zusammenarbeit mit dem Top-Management und die Chance, wirklich etwas zu bewegen.

Du hast ja in Katar sicherlich viel erlebt! Was muss man denn gesehen haben?

Sehenswürdigkeiten gibt es in Katar sehr wenige – das Land besteht zum Großteil aus Wüste und hat sich erst durch das Auffinden von Öl Anfang der 40er Jahre von der Fischerei und Perlenzucht zu dem heutigen modernen Land entwickelt. In der Hauptstadt Doha lohnen sich das Museum für Islamische Kunst, das Arabische Museum für moderne Kunst (Mathaf) und der Souk, in dem man an angenehmen Wintertagen draußen ein Gefühl von tausendundeine Nacht erleben kann. Da das Land sehr klein ist, bieten sich außerhalb von Doha wenig Ausflugsmöglichkeiten an. Eine willkommene Ausnahme sind die singenden Dünen in der Wüste, ein ganz besonderes Naturphänomen.

Was muss man als Europäer beachten, wenn man nach Katar kommt?

Im Sommer ist es heiß, sehr heiß. Temperaturen deutlich über 40 Grad sind absolut normal und Strandtage damit erst überhaupt ab dem späten Abend in Erwägung zu ziehen. Als Tourist sollte man in der Zeit zu Ramadan beachten, dass öffentliches Essen und Trinken tagsüber verboten ist, die allabendlichen Festmähler nach Sonnenuntergang hingegen sind einen Besuch wert. Wichtig ist: zurückhaltende Kleidung. Auch wenn das Verhüllen für nicht-einheimische Frauen nicht erwartet wird, sollten kurze Röcke und freie Schultern aus Respekt vor der Kultur vermieden werden. 

Welches Essen ist für Katar typisch und wo kann man am besten Essen gehen?

Aufgrund der Vielfalt an Nationalitäten gibt es in Katar fast jedes Essen, das auch sonst in der Welt zu bekommen ist, mit der Ausnahme von Gerichten mit Schweinefleisch. Neben klassischen arabischen Mezze ist eine Spezialität des Landes der Hammour, ein weißer Meeresfisch, der auf unterschiedlichste Weise zubereitet wird. Wer es ungewöhnlich mag probiert Kamelfleisch. Gute Restaurants finden sich in den großen internationalen Hotels, und auf „The Pearl“, einer künstlich angelegten Insel, ähnlich der „Palme“ in Dubai, mit 32 Kilometer Küste, von denen man öfters einen Blick auf beeindruckende Yachten werfen kann. Für ein traditionelleres Erlebnis geht man in den Souk.

Eine gute Freundin/ ein guter Freund ist mit dir in Katar zu Besuch: Was vom Nachtleben in Katar stellst Du ihr/ ihm vor?

Nach dem Abendessen darf die Wasserpfeife im Souk nicht fehlen. Das Nachtleben spielt sich jedoch in den internationalen Hotels ab. Zum Feiern gehört die „Crystal Lounge“ im W-Hotel zu den Besten, die Katar zu bieten hat. Wer es etwas größer mag, wählt den Club „Qube“ im Ramada Plaza Hotel. Weniger zum Tanzen, aber gut geeignet für Sportevents jeglicher Art, ist der Admirals Club im Ritz Carlton. Bei Clubs zum Einlass immer an den Reisepass denken!

Wenn es jemand nach Katar zieht – welche Jobchancen stehen ihm offen?

Die Jobchancen stehen gut, denn das Land verzeichnet ein unglaubliches Wachstum. Die dominanten Industrien sind Öl, Gas, Luftfahrt, Telekommunikation und Hotellerie, bekannte Namen sind hier Qatargas, Qatar Petroleum, Qatar Airways und Qtel. Bis zur Weltmeisterschaft in 2020 wird sicherlich auch jede Hotelkette vertreten sein. Bei allen Unternehmen gilt: Bewerber sollten ein hohes Maß an interkultureller Kompetenz und Flexibilität mitbringen.

Über die Autorin:

Andrea ist Associate im Münchener Büro von Oliver Wyman. Seit 2008 arbeitet Andrea für Unternehmen in der Luftfahrt, dem Handel, der Energie- und Automobilindustrie. Sie unterstützt Projekte zu Change Management, Reorganisation und Prozessoptimierung und entwickelt und implementiert Marketing- und Vertriebsstrategien. Von April 2010 bis April 2011 unterstützte sie ein Projekt in Katar.

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