Erfahrungsbericht

Université Panthéon-Assas Paris II (Integrierter Studiengang Deutsch-Französische Rechtswissenschaften)

Hochschule

Université Panthéon-Assas Paris II

Titel des Studiengangs

Integrierter Studiengang Deutsch-Französische Rechtswissenschaften

Standort

Paris

Zeitraum

September 2010 - Februar 2012

Fachrichtung

Jura, Rechtswissenschaften

Bewertung von

Anonym

Gesamtbewertung

Ansehen der Hochschule

4

Ausstattung der Universität

3

Wie bewertest du die Vielfalt an deiner Hochschule?

3

Alumni-Aktivität

3

Networking

3

Career Services

2

Unternehmenspartnerschaften

3

Karierremöglichkeiten

4

Austauschprogramme

5

Preis-Leistungs-Verhältnis

4

Erfahrungsbericht Zusammenfassung

Gesamtfazit

siehe Bericht

Art des Studiums

Master (MSc, MA, etc.)

Die Hochschule

Studienwahl

Möglichkeit zum Erwerb der französischen Licence und -mit Abschluss des ersten jur. Staatsexamens in Deutschland- des Master I der Université Panthéon-Assas.

Studiengang

I. Vorbereitung
Da mein dreisemestriger Studienaufenthalt in Paris im Rahmen des Integrierten Studiengangs Deutsch-Französisches Recht der LMU München in Kooperation mit der Université Panthéon-Assas (Paris II) stattfand, gab es im Vorhinein in universitärer Hinsicht nicht so viel zu organisieren. Um einen Programmplatz zu erhalten, musste man im Vorfeld in München verschiedene Kurse zum französischen Recht belegen und erfolgreich bestehen.
Nachdem man sich in der Studentenkanzlei der LMU hatte beurlauben lassen, musste man sich in Paris selbst lediglich bei der „Scolarité“ in die 3ème année de licence einschreiben und entweder die Option „Droit public“ oder die Option „Droit civil“, also jeweils die Fächerkombination mit dem Schwerpunkt im öffentlichen Recht beziehungsweise im Zivilrecht, wählen.
Der vorbereitungsintensivste Part dies Studienaufenthaltes war sicherlich die Wohnungssuche vor Ort, worauf im nächsten Abschnitt näher eingegangen werden soll.

II. Unterkunft
Es ist sicherlich kaum überraschend zu hören, dass es sich schwierig gestaltet in Paris eine halbwegs bezahlbare Bleibe zu finden; zu interessant und bei Touristen beliebt, die jeden Preis zu zahlen bereit sind, ist Frankreichs schöne Capitale.
Dennoch kann man die Suche auch schnell zum Erfolg führen, wenn man einige Grundvoraussetzungen beachtet.
Im Folgenden möchte ich nicht auf Wohnheime eingehen, von denen es zahlreiche (besonders in der Cité Universitaire) und von der Qualität genauso unterschiedliche gibt. Gegenstand soll der private Wohnungsmarkt sein.
Schon vor dem Aufenthalt fuhr ich einige Male nach Paris, um mir Wohnungen anzuschauen, deren Besichtigungstermine ich vorher per Telefon ausgemacht habe. Es handelte sich hierbei jedoch nur um Wohnungen, die von Agenturen vermittelt wurden, was natürlich bei Zustandekommen eines Mietvertrages die Zahlung einer oftmals beachtlichen Provision zur Folge gehabt hätte.
Wie auch bei privaten Wohnungsbesichtigungen, sollte man schon wenn man die Wohnung anschaut sein „Dossier“ dabei haben. Dieses besteht aus folgenden Unterlagen:
- Einkommensnachweise (ggf. eigene sowie die der Eltern/Bürgen)
- Bürgschaftserklärung (déclaration de garantie)
- Personalausweise des zukünftigen Mieters sowie der Bürgen in Kopie
- Eine Beschreibung der Tätigkeit, die man in Paris verüben möchte (déscription d’activité)
- Ggf. fordern einige Vermieter auch noch zusätzliche Informationen, die ebenfalls beizufügen sind.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man ohne dieses Dossier fast keinerlei Chance auf die Wohnung hat, da die Mehrzahl der Besichtigenden ein solches dabei haben werden.
Nachdem mir zwei Agenturen Wohnungen fast zugesichert hatten, diese auf Nachfrage einige Wochen später dann aber doch schon an andere Mieter vergeben worden waren, entschloss ich mich, den Weg über die Agenturen fallen zu lassen, da sie mir ohnehin keine Arbeit abnahmen.
Stattdessen recherchierte ich nun bei pap.fr, einer kostenlosen Homepage, bei der Wohnungen von Privat an Privat angeboten werden. Ich vereinbarte für einen Tag zehn Termine und schon bei der zweiten Wohnung sagte ich zu. Auch hier zählte der erste Eindruck von Dossier, welches sehr sorgfältig gestaltet sein sollte und zukünftigem Mieter. Ich überreichte die Kaution in bar und erhielt im Gegenzug direkt den Schlüssel. Ein typisches Beispiel dafür, dass unter Privatleuten eine solche Wohnungsübergabe sehr unkompliziert und schnell von Statten gehen kann.
Natürlich variieren auch die Preise in Paris, jedoch kann man als Richtwert aktuell für die beliebten Viertel Paris‘ (besonders das 5., 6., 7., oder auch das 16.) mit 40 bis 50 Euro pro Quadratmeter Monatsmiete rechnen. Jedoch erhält in Frankreich jeder Student einen staatlichen Zuschuss (aide de logement: Wohngeld) von der CAF. Diesen kann man auch vorher online (caf.fr) bereits ausrechnen und damit die Ausgaben kalkulieren.
Erforderlich für den Erhalt dieses Zuschusses ist, wie für vieles andere im täglichen Leben, die Eröffnung eines französischen Kontos (sehr empfehlenswert aufgrund sehr günstiger Studentenangebote ist die BNP Parisbas).
Soviel zum Thema Unterkunft in Paris.
III. Studium an der Gasthochschule
Es muss gesagt werden, dass sich das universitäre System in Frankreich sehr stark von dem in Deutschland unterscheidet. Studentische Freiheit und Selbstständigkeit wird man oft vergebens suchen. Stattdessen erlebt man ein oft autoritäres System, welches in beispielhafter Weise „verschult“ ist. So werden Vorlesungen tatsächlich, ihrer ursprünglichen Bedeutung folgend, zu Zeiteinheiten, in denen der Professor in oft monotoner Art und Weise den Stoff mitliest. Aufgabe des Studenten ist es hierbei das Vorgelesene möglichst wortwörtlich mitzuschreiben. Die Kleingruppen (TD: travauxs dirigés) sind geprägt von einer angespannten Atmosphäre. Der chargé de TD fragt oft wie in der Schule ab und verteilt gleichermaßen Noten. Die pädagogische Sinnhaftigkeit solcher Vorgehensweisen an der Universität soll an dieser Stelle keiner weiteren Beurteilung finden, sondern ein jeder möge sich hierauf selbst einen Reim machen. Auch zur Notenvergabe sei gesagt, dass man diese durchaus kritisch beäugen sollte. Jedoch muss an dieser Stelle auch die Schwierigkeit einer Remonstration unterstrichen werden, da die Professoren nicht erreichbar sind (man erhält weder die Kontaktdaten, z.B. eine E-Mail-Adresse, noch gibt es Sprechstunden wie in Deutschland oder die Möglichkeit einen Termin zu vereinbaren). Es schleicht sich das Gefühl ein, man versucht auf artifizielle Weise eine Trennlinie zwischen Professor und Studiosus aufrecht zu erhalten, deren Sinnhaftigkeit sich mir nicht erschließen wollte.
Jedoch muss auch gesagt werden, dass die fachliche Qualität der Vorlesungen, losgelöst von der pädagogischen Komponente, was in realiter freilich schwierig erscheint, zufriedenstellend ist.
Ein Letztes sei noch zu den Klausuren gesagt. Wer diese mit deutscher Herangehensweise schreibt, läuft Gefahr Schiffbruch zu erleiden. Hohen Stellenwert genießt in Frankreich nun einmal das „apprendre par coeur“, also das Auswendiglernen, womit man sich schnell anfreunden sollte. Dies bildet immer die Basis, auf die dann die tatsächliche, da eigene, Reflexion folgen sollte.


IV. Alltag und Freizeit
Dass Paris unermessliche Schätze an Kunst, Kultur und Lebensfreude bereithält ist kein Geheimnis, jedoch entdecken nur wenige die wirklichen High-Lights, die auch die Pariser ins Schwärmen bringen. Daher heißt die Devise sich immer mit Einheimischen zusammen zu tun um dieselben zu erkunden.
Für die praktische Umsetzung ließ das besagte Programm in den ersten beiden Semestern jedoch leider kaum zeitlichen Spielraum, auch wenn man sich meines Erachtens dennoch zu keinem Zeitpunkt wie ein Einsiedler in sein Kämmerchen einschließen sollte, da so natürlich jegliche außeruniversitäre Spracherfahrung ausbleibt.
Doch auch hier setzt ein jeder eigene Schwerpunkte und Präferenzen.

V. Fazit
Insgesamt bleibt zu sagen, dass ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das Jahr zurückblicke. Erstes weil ich die Möglichkeit hatte in einer der für mich persönlich atemberaubendsten Metropolen der Welt zu leben, letztes, da der universitäre Alltag dermaßen anstrengend ist, das für das wirkliche „Leben“ leider viel zu wenig Zeit bleibt. Jedoch muss man auch das Ergebnis vor Augen sehen. Ein hochwertiger universitärer Abschluss im französischen Recht (Master I) an einer der renommiertesten juristischen Fakultäten Frankreichs.

Die Studentenschaft

Services und Angebote

Kosten und Gebühren

Verschiedene Stipendien können in Anspruch genommen werden: Deutsch-französische Hochschule, Erasmus.

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