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AnmeldenDie Umsetzung. Konzepte sind schnell geschrieben, Ideen gibt’s viele – aber das Ganze dann wirklich über längere Zeit umzusetzen, das ist der Knackpunkt.
Eine Restrukturierung ist nicht in drei Monaten abgeschlossen. Es reicht nicht, ein Gutachten abzuliefern und weiterzuziehen. In den meisten Fällen geht es um langfristige Umsetzung und Begleitung – und da klappt nicht immer alles. Wenn zwei Drittel deiner Maßnahmen greifen, ist das gut. Ein Drittel funktioniert nie. Deshalb muss man permanent nachsteuern und mehr reinwerfen, als man am Anfang gedacht hat.
Viele unterschätzen das. Sie glauben, wenn etwas einmal vereinbart ist, läuft es genauso durch. Aber in der Krise zählt jeder Moment. Da geht’s nicht um ein paar Prozentpunkte Rendite, sondern ums Überleben. Und weil Restrukturierung für viele eine Ausnahmesituation ist, fehlt oft das Verständnis dafür, wie dynamisch und fordernd die Umsetzung wirklich ist.
Das hängt stark von der Projektsituation ab. Wenn es richtig brennt, geht es zunächst um Liquiditätssicherung – aber vor allem um die Frage: Was ist eigentlich das Problem? Und wie entwickelt man in sechs bis acht Wochen eine Idee, dieses zu lösen? In dieser Phase steckt viel Analytik – sowohl finanzwirtschaftlich, also das, was man aus dem BWL-Studium kennt, als auch leistungswirtschaftlich. Denn viele Probleme liegen in der Leistungserstellung – Produktion, Handel, Gewerbe – und auch das muss man sich fachlich anschauen. Buchhaltung ist dabei weniger relevant. Sie liefert Daten – vorausgesetzt, sie funktioniert – spielt aber im Projektalltag kaum eine Rolle. In der Umsetzungsphase, wenn Ziel und Maßnahmen klar sind, wird’s operativ. Dann heißt es: Ärmel hoch und machen. Je nachdem, was man übernimmt, ist das manchmal fast wie Interimsmanagement. Umsetzung kann alles sein – Einkaufsoptimierung, neue Produkte, Vertriebsarbeit, Standortschließungen. Sehr unternehmerisch. Analytik hilft da, aber nur ein Stück weit.