Search
Close this search box.

Habitus in der Corona-Krise

Anstehende Events
Consulting for Young Professionals
25.05.2024
Köln
Anmelden und Top-Beratungen kennenlernen!

Mit dem Habitus ist es wie mit der Kommunikation: Man kann nicht keinen Habitus haben. Jeder von uns verrät durch Vorlieben und Verhalten seinen Platz in der Welt. Allerdings genießt nicht jeder Habitus gleich viel Ansehen. Stilexpertin Doris Märtin verrät, welcher Habitus – auch in Zeiten des Corona-Virus – am weitesten trägt. Wie kannst du durch deine Haltung dazu beitragen, dass wir gut durch die Krise kommen?

Zu Höherem geboren

Bei den Tüpfelhyänen entscheidet sich der soziale Status direkt bei der Geburt. Gehört ein Muttertier zur High-Society des Rudels, gehen rangniedrigere Tiere für sie auf die Jagd. Ihre Jungen sind dadurch nicht nur besser geschützt und ernährt. Sie steigen später selbst zu Anführerinnen und Alphamännchen auf. Dieser Status ist sozial vererbt. Adoptierte Jungtiere kommen wie leibliche in seinen Genuss.

Die feinen Unterschiede

Wie kleine Tüpfelhyänen starten auch wir mit mehr oder weniger Vorteilen ins Leben. Je nach Herkunft bilden wir einen anderen Habitus aus. Er zeigt sich im Auftreten, im Geschmack, in der Sprache, im Mindset. Wer aus der Unterschicht kommt, hat oft besonders viel Biss. Mittelschichtskinder sind typischerweise auf Leistung getrimmt. Kinder aus Spitzenmilieus lernen von klein auf, wie man sich entspannt in der Topliga bewegt.

Wie der Habitus die Karriere treibt

Ohne Studium ist eine Karriere in der Wirtschaft kaum denkbar. Doch ob Management-Beratung oder Konzern: Der Gamechanger ist der Habitus. Eine Studie der WHU Otto Beisheim School of Management zeigt: Fast 60 Prozent der Vorstände kommen aus einer großbürgerlichen oder wohlhabenden akademischen Familie. Ihr Habitus signalisiert Top-Entscheidern: Der oder die passt zu uns.

Kapitale, die du mehren kannst

Der Habitus wird in der Kindheit geprägt. Du kannst ihn aber ein Leben lang ausbauen. Sieben Kapitalformen wirken auf ihn ein: Können, Geld, Beziehungen, Kultur, Sprache, Körper und Geist. In allen Bereichen kannst du zulegen und dich auf Flughöhe mit den Besten einschwingen.

Wenn die Herkunft nicht zur Zukunft passt

Der französische Philosoph Didier Eribon entstammt selbst einer Arbeiterfamilie. Das ist seine Erfahrung: »Zeigen, was man geworden ist, ist angenehm und aufwertend. Zeigen, was man einmal war, ist es weniger.« Es irritiert, wenn man sich in der Herkunftsumgebung nicht mehr ganz zuhause fühlt und in der neuen noch nicht völlig zugehörig. Doch es gibt Vorteile. Wer unterschiedliche Welten kennt, besitzt meist eine große habituelle Bandbreite. Wer in die Elite hineingeboren ist, lebt eher in der Filterblase.

Die Kunst, dazuzugehören

Der Habitus ist ansteckend. Jeder, den du kennst, alles, was du machst, wirkt auf deinen Habitus ein. Ein anspruchsvoller Job mit Topliga-Kunden bietet daher das perfekte Umfeld, deinen Habitus zu kultivieren. Nimm ohne Vorurteile wahr, wie man an der Spitze denkt, welche Werte man kultiviert, wie man das Leben gestaltet. Wichtigste Regel: Sprich immer positiv über dich und andere, besonders über die Menschen, die dich geprägt haben. Nach und nach wird sich erst dein Verhalten, später dein Fühlen verändern. Du verstehst die Spielregeln instinktiv. Dein Habitus strahlt Souveränität und Parkettsicherheit aus.

Mit den Codes der Eliten auf ein neues Niveau

In einem sind sich alle Schichten einig: Sie schreiben sich selbst gern einen mittleren Habitus zu. Lass dich davon nicht täuschen! Ganz oben gelten andere Codes als in der Mitte:

  • Man verfolgt Anliegen statt Anweisungen zu befolgen.
  • Man wirkt gelassen, nicht geschäftig.
  • Man bewirbt sich nicht, sondern wird berufen, zum Beispiel in einen Aufsichtsrat.
  • Man empfindet Förmlichkeiten nicht als Äußerlichkeit, sondern als Ausdruck von Gewandtheit.
  • Man ist nicht nur vernetzt, sondern pflegt den freundschaftlichen Austausch mit anderen erfolgreichen Menschen.

Und plötzlich: Die Schule des Lebens

Während ich diesen Artikel schreibe, wird Deutschland von der Corona-Krise erfasst. Deshalb ist es jetzt besonders wichtig zu verstehen: Ein gehobener Habitus erschöpft sich nicht im stilvollen Auftritt. Er fliegt dir auch niemals als automatische Folge von großem Reichtum zu. Ebenso wenig setzt er eine Spitzenposition voraus. In seinem Wesen hängt er davon ab, ob jemand an ernsten Herausforderungen wächst oder sich davor wegduckt. Denk an die Supermarktkräfte, Lieferboten, das Krankenhauspersonal. Sie riskieren ihre Gesundheit, damit wir unseren Alltag irgendwie am Laufen halten können. Statt Dankbarkeit ernten sie Missmut und Schlimmeres, weil Kunden wegen der notwendigen Einschnitte von der Rolle sind.

Größe zeigen

Gerät die Welt aus den Fugen, äußert sich ein gehobener Habitus noch mehr als sonst in Leadership, Verantwortungsbereitschaft und Augenmaß. Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte Habitus in ihrem eindringlichen Appell an deine, meine, unsere Vernunft. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder wächst als Krisenmanager so über sich hinaus, dass selbst Kritiker sein Handeln loben. Der Virologe Christian Drosten hat nicht nur SARS-CoV-2 so gut erforscht wie kaum ein anderer. Er gewinnt durch seinen ruhigen Habitus und eine klare Sprache das jetzt so nötige Vertrauen der Bevölkerung.

Social Distancing: Nutz die Chance und sei dein bestes Ich

Die Hochschulen und Unis bleiben in diesen Tagen geschlossen. Viele von uns arbeiten im Home Office. Sich in Meetings zu profilieren, fällt so gut wie flach. Trotzdem hast du gerade jetzt beste Chancen, zu Deiner vollen Form aufzulaufen. In den Zeiten des Corona-Virus kommt es darauf an, produktiv mit Druck umzugehen, sich schnell auf veränderte Situationen einzustellen, Vorbild zu sein. Wie kannst du durch deine Haltung dazu beitragen, dass wir gut durch die Krise kommen? Wachse über dich hinaus. Orientiere dich am Ideal des noblesse oblige – frei interpretiert: große Ambitionen verpflichten. Wenn du jetzt Social Distancing, Besonnenheit und Charakter zeigst, wird das ein Leben lang deinen Habitus prägen.

Mit Mentor zum Erfolg

Tennis-Legende Arthur Ashe sagte mal: »Der Schlüssel zum Erfolg ist Selbstvertrauen. Der Schlüssel zum Selbstvertrauen ist gute Vorbereitung.« Ashe hat Serena Williams motiviert »besser zu sein«. Schaut man sich das Who is Who dieser oder anderer Top-­Karrieren an, fällt auf: Wer ganz oben ist, hatte einen guten Mentor, der den Erfolg befördert hat. Deinen Erfolg befördern die Erfahrungsberichte auf squeaker.net, die von ehemaligen Bewerbern selbst kommen. Erfahrungsberichte sind wertvolle Türöffner. Und vielleicht ist es gerade diese eine Frage im Vorstellungsgespräch, auf die du dich – dank Insider-Wissen – vorbereitet hast. Du kannst auch selbst zum Mentor werden:

SQUEAKER

Zum Weiterlesen

Doris MärtinHabitus. 

Sind Sie bereit für den Sprung nach ganz oben? 
Campus 2019. 320 Seiten.

Aktuelles aus unserem Magazin:
Fr., 15.03.2024
Wie können wir helfen?
kalender_v2

Diese Events darfst du nicht verpassen!

Lerne Berater:innen persönlich kennen und starte deinen Weg ins Consulting.