Erfahrungsbericht

Volkswagen (Bewerbung Einstiegsposition)

Unternehmen

Volkswagen

Job-Titel

Bewerbung/ Bewerbung-Unternehmen

Standort

Zeitraum

2007

Position

Einstiegsposition

Bewertung von

Anonym

Beworben für

Einstiegsposition

Gesamtbewertung

Bewerbungsprozess

Bewerbungsunterlagen hinschicken, klar. Nach der Eingangsbestätigung kam erst einmal lange Zeit nichts. Erst etwa eine Woche vor dem Interviewtermin (und damit vier Wochen nach dem Abschicken der Bewerbung) folgte dann die telefonische Nachfrage, ob ich Zeit hätte. Der Vergleich mit anderen Bewerbern ergab, dass das noch eine relative langfristige Planung war. Zeit hatte ich nicht, also das gleiche Spiel noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt.

Nachdem der Termin telefonisch abgesprochen wurde, bekam ich eine Einladung per E-Mail, die schriftlich bestätigt werden sollte. Dann folgte noch eine Einladung von der VW-Personalabteilung "zu einem unverbindlichen Vorstellungstag" auf dem Postweg, für die wiederum eine Bestätigung erbeten wurde. (Eine entsprechende E-Mail wurde umgehend mit einer Abwesenheitsnotiz beantwortet.) Zusammen mit der Einladung gab's auch noch einen Personalbogen, in dem man den Lebenslauf wiederholen und auch weitere (relevante?) Angaben machen sollte wie zum Beruf des Ehepartners, Kurzschrift-Fähigkeit und Anschlage pro Minute beim Maschinenschreiben.

Das Assessment Center fand in einem VW-eigenen Tagungshotel in Braunschweig statt. Anreise am Vorabend ist möglich, interessanterweise werden ausschließlich die Kosten der Bahnanreise erstattet. Ein Teilnehmer mit einem Anfahrtsweg von knapp 700km konnte aber doch individuell die Nutzung eines Billigfliegers vereinbaren. Das Hotel ist am besten per Taxi vom Bahnhof aus erreichbar. Diese Angabe fehlte in der Einladung genauso wie die, wo genau das Assessment Center stattfinden sollte.

Das eigentliche Assessment Center begann mit einer kurzen Vorstellung der Bewerber und der VWler, dann eine Präsentation von VW Consulting. Die Möglichkeit für weitergehend Fragen wurde erwähnt, jedoch gleichzeitig deutlich gemacht, dass solche gar nicht mehr in den Zeitplan passen. Überraschenderweise wurden dann auch keine gestellt, obwohl durchaus nicht alle möglichen interessanten Punkte behandelt wurden (Wird überwiegend in Wolfsburg gearbeitet? Auf welche Hierarchiestufen wird üblicherweise in eine Linienfunktion gewechselt? Wie sieht das Verhältnis zu Porsche Consulting aus?).

Dann folgten eine Gruppenarbeit, eine Präsentation und zwei Fallstudien-Gespräche (s.u.) für den Vormittag. Morgens erfuhr man auch, dass die Gespräche bereits nach dem Mittag beendet sein könnten, was dann auch für zwei Drittel der Bewerber der Fall war. Im Einladungsschreiben hieß es lediglich "Ende voraussichtlich 17.00 Uhr". Das Mittagessen bestand aus belegten Brötchen und Broten, die tatsächlich vollständig aufgegessen wurden. Komisch - dass Bewerber mittags Heißhunger entwickeln, wenn sie nicht wissen, ob sie den Nachmittag noch vor Ort verbringen werden, habe ich noch nicht erlebt. Lag's vielleicht an der Menge?

Ablauf des Interviews

Insgesamt waren es sechs Bewerber, was nach Aussagen der Offiziellen der übliche Wert ist. Das Auswahlverfahren begann mit einer Gruppendiskussion mit allen Teilnehmern. Dafür waren 30 Minuten vorgesehen, während denen die fünf VWler die Gruppe beobachteten. Dann gab es 15 Minuten Vorbereitungszeit für eine Präsentation. Anschließend fanden dann Präsentation vor drei VWlern und zwei Case-Interviews mit jeweils einem Berater in beliebiger Reihenfolge statt. Durchschnittlich warteten daher immer drei Leute in einer Sitzgruppe vor dem Plenarsaal und lösten sich gegenseitig an den einzelnen Stationen ab. Die Präsentation sollte fünf Minuten dauern, auf die dann noch Fragen folgten, die Interviews etwa 15-20 Minuten. Mittags Feedback, für die verbleibenden Bewerber nachmittags Interviews mit offensichtlich höherrangigen Mitarbeitern, von denen ich jedoch aus eigener Erfahrung nichts berichten kann.

Interview-Fragen

Gruppenarbeit: Wir sind Geschäftsleitung einer Mobelhaus-Filiale, die auf Beschluss des Konzernvorstands in sechs Wochen geschlossen werden soll. Vorgaben: Inventar mit geringer Marge verkaufen, Mitarbeiter in andere Filiale transferieren, anstehenden SSV berücksichtigen etc. Aufgabe: Vorgehensplan entwickeln, der dem Vorstand präsentiert werden soll. (Präsentation ist nicht mehr Bestandteil der Übung! Ein VWler war ganz überrascht, wie wir auf den Gedanken kamen, dass wir einen für eine Präsentation entwickelten Plan auch wirklich präsentieren sollten!?). Lösungsansatz: Aufgabe nicht hinterfragen. Ein Teilnehmer tat dies bei uns in zwei Punkten, was anscheinend schlecht ankam. Also offensichtliche Punkte in eine Reihenfolge bringen.
Präsentation: Thema: Welchen Mehrwert bringe ich für Volkswagen Consulting mit?

Qualitativer Case: Frage: Wie kann ein Kekshersteller den Preis erhöhen, ohne dass der Kunde es merkt? Lösungsansatz: Aufgabe hinterfragen. Es wurde anscheinend erwartet, auch auf Kostensenkungspotenziale einzugehen, das natürlich mit einer gewissen Struktur. Anschließend noch allgemeine politische und wirtschaftliche Fragen (Staatspräsident Frankreichs, Regierungschef Italiens, VW-Marken, Dollar-Kurs).
Quantitativer Case: Frage: Ein Veranstalter von wöchentlich stattfindenden After-Work-Partys will einen Gewinn von 3000 EUR machen, wie hoch dürfen die Mietkosten maximal sein? Lösungsansatz: Gewinngleichung aufstellen, Punkte auf Umsatz- (nur Getränkeumsatz) und Kostenseite (Getränke, Personal, DJ, Technik, Miete) identifizieren und approximieren. Großzügiges Runden war grundsätzlich erlaubt, auf Aufforderung dann auch mal schriftlich exakt multiplizieren.

Einblicke und Insider-Tipps

Schwer zu sagen, was wichtig ist/war. Bei uns wurden in den Cases exakt die gleichen Fragen gestellt, so dass es nicht schaden kann, sich mit den anderen Wartenden auszutauschen. Organisatorische Tipps: Getränke aus dem Plenarsaal mitnehmen, bei uns gab's beim Warten und bei den Case-Interviews nichts. Für die Rückfahrt keine Fahrkarte mit Zugbindung kaufen.

Feedback des Unternehmens

Nachdem den mittags abgelehnten Bewerbern das Ergebnis eröffnet wurde, konnte man individuelles Feedback einholen. Dies geschah nacheinander im Plenarsaal, wo alle VWler bis auf einen zugegen waren. Man bemühte sich anscheinend, deutlich zu machen, dass die verabschiedeten Bewerber definitiv ungeeignet sind. Jedenfalls bekam jeder zu jeder der vier Aufgaben einige Kritikpunkte zu hören. Da die Punkte unterschiedlich ausfielen und man sich schwer vorstellen kann, dass die Weitergekommenen überall absolut perfekt waren, fällt es schwer einzuschätzen, was denn nun den Ausschlag gegeben hat. Teilweise wirkte die Kritik auch etwas konstruiert. Auf Feedback in die Gegenrichtung wird bei VW Consulting vollständig verzichtet, also weder mündlich erbeten noch in Form eines Fragebogens.

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