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Der SQUEAKER Ratgeber

Schriftliche Bewerbung Stipendium

Die Bewerbung um ein Stipendium

Die schriftliche Bewerbungen für Stipendien unterscheiden sich von anderen Bewerbungen. squeaker.net erklärt, was Anschreiben und Lebenslauf für die Bewerbung um ein Stipendium ausmachen und wie du eine Stiftung für dich begeisterst.

Die schriftliche Bewerbung für ein Stipendium stellt vor allem andere inhaltliche Herausforderungen an dich als die klassische Bewerbung um einen Job. Natürlich musst du für die Stipendien-Bewerbung auch ein Anschreiben bzw. ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf verfassen – jedoch mit einem besonderen Fokus, der dein gesellschaftliches Engagement und außerschulische Aktivitäten einbezieht. Allgemeine Informationen zu Bewerbungsverfahren, Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnissen und Vorstellungsgespräch findest du bei squeaker.net in der Rubrik Bewerbung.

Benötigte Unterlagen

Welche Unterlagen für die jeweilige Bewerbung erforderlich sind, veröffentlicht jede größere Stiftung auf ihrer Homepage. Bei den großen Förderinstitutionen hast du dort inzwischen auch die Möglichkeit einer Online-Bewerbung. Die Friedrich-Naumann-Stiftung z. B. wickelt ihr Bewerbungsverfahren auch papierlos ab. Kleinere Förderinstitutionen geben ihre Bewerbungsanforderungen manchmal über Aushänge oder Newsletter bekannt. Trau dich ruhig nachzuhaken, wenn dir etwas unklar ist.
In der Regel werden folgende Unterlagen von dir verlangt:

Checkliste für die schriftliche Stipendienbewerbung


Im Falle einer elektronischen Bewerbung solltest du alle Unterlagen in einer PDF-Datei von max. 1-3 Megabyte zusammenfassen.

Stimmiges Gesamtkonzept

Bevor du mit der Zusammenstellung deiner Bewerbung beginnst, solltest du dir diese Fragen stellen:

  • Warum bewerbe ich mich für ein Stipendium?
  • Erfülle ich die Anforderungen für dieses Stipendienprogramm?
  • Stimmen meine Ziele mit denen des Förderers überein und bin ich in der Lage, diese umzusetzen?

Lebenslauf und Motivationsschreiben beantworten dem Förderer diese Fragen, Zeugnisse und Gutachten belegen deine Angaben. Alle Unterlagen zusammen müssen ein stimmiges Gesamtbild deiner Persönlichkeit und deiner bisherigen Laufbahn ergeben. Nur so kannst du einen potenziellen Förderer davon überzeugen, dass du seine Unterstützung verdienst. Außerdem muss er sicher sein, dass seine Investitionen in deine Ausbildung sich später für das gesellschaftliche Wohl bzw. sein Unternehmen auszahlen.
In jedem Fall lohnt sich der Aufwand! Die Aktualisierung deiner Unterlagen und die Auseinandersetzung mit deinen beruflichen Zielen und Wertmaßstäben sind für jede Bewerbung sinnvoll.

Lebenslauf

Erstelle deinen Lebenslauf für deine Bewerbung auf ein Stipendium bzw. bring ihn auf den neuesten Stand. Markiere dann die Stationen, die für ein Stipendium besonders relevant sind. Anhand dieser wesentlichen Punkte strukturierst du dein Motivationsschreiben. Inhaltliche Überschneidungen zwischen den beiden Dokumenten werden sich daher nicht vermeiden lassen. Mach dir beim Schreiben jedoch bewusst, dass der Lebenslauf sich mit Vergangenem beschäftigt, das Motivationsschreiben hingegen mit Blick auf die Zukunft verfasst sein sollte.

Tabellarischer Lebenslauf

Eine persönliche Akzentuierung ist bei der Bewerbung für ein Stipendium wichtiger als eine strenge thematische oder chronologische Ordnung. Beim tabellarischen Lebenslauf liegt die Würze in der Kürze! Verzichte trotzdem nicht darauf, Aktivitäten und Leistungen anzuführen, die für ein Unternehmen unerheblich sind, aber eine Stiftung für dich begeistern könnten. Wenn du gründlich nachdenkst, fallen dir bestimmt Beispiele für dein gesellschaftliches Engagement ein, z. B. die Organisation der Ferienfreizeit, die Planung der Stufenfahrt oder deine Arbeit für die Schülerzeitung.

Ausführlicher Lebenslauf

‚Ausführlicher‘ Lebenslauf heißt in diesem Fall nicht länger als 2-3 DIN A4-Seiten, beachte jedoch die speziellen Anforderungen deines Förderers zu Länge und Textformatierung. Nutz beim Schreiben den roten Faden deinestabellarischen Lebenslaufs als Gliederungshilfe. Im besten Fall lässt sich aus dem ausführlichen Lebenslauf deine Motivation für bisherige Leistungen und Aktivitäten ablesen. Welchen Herausforderungen stellt sich der Bewerber, warum und wie geht er sie an? Das wollen die Förderer hier von dir erfahren. Die Beschreibung deiner Laufbahn soll deine Qualifikation und persönliche Eignung für die angestrebte Förderung untermauern. Gibst du als Ziel zum Beispiel einen sehr guten Studienabschluss an, kannst du deine Motivation durch hervorragende Schulnoten belegen.

Stell deine persönliche Entwicklung authentisch dar – dazu gehören auch Rückschläge und ein gesundes Maß an Selbstreflexion. Interessante Brüche in deiner Laufbahn wecken die Neugier der Förderer, wenn du sie plausibel begründest. Dass du frühere Schwierigkeiten gemeistert hast, spricht für dich. Ein Bewerber ohne Ecken und Kanten wirkt unglaubwürdig und wird spätestens beim Auswahlgespräch auffliegen.

Motivationsschreiben

Das Motivationsschreiben ist das Herzstück deiner Bewerbung für ein Stipendium. Es könnte deine Eintrittskarte für das persönliche Auswahlverfahren sein! Auf ein bis maximal 2 DIN A4-Seiten musst du deine Bewerbung kurz und präzise begründen. Manchmal ist dieses Schreiben ein Bestandteil des Anschreibens, manchmal ein selbständiger Teil. Bitte beachte auch hier die Anforderungen für das Förderprogramm deiner Wahl. Zeig der Stiftung oder dem Unternehmen in diesem Schreiben, dass du die Vorteile des Stipendiums kennst und diese für alle gewinnbringend nutzen wirst. Du solltest einen Blick in die Zukunft wagen und erkennen lassen, dass du mit deinem Förderer an einem Strang ziehst: Wofür willst du dich engagieren? Inwiefern würdest du deine Fähigkeiten in die Stiftungsarbeit einbringen bzw. durch die Förderung noch erweitern? Was sind deine (beruflichen) Ziele und welche Überzeugungen stehen dahinter? Erstell am besten ein Mind Map, um klare Antworten auf diese Fragen zu finden. Für eine sinnvolle Gliederung deines Motivationsschreibens findest du hilfreiche Tipps im Insider-Dossier “Der Weg zum Stipendium“.

Gutachten

Gutachten von Lehrern oder Dozenten gehören häufig zu den geforderten Unterlagen einer Stipendiumsbewerbung. Sprich einen Lehrer oder Professor an, der Erfahrung beim Verfassen von Gutachten hat und dich gut kennt, so dass er ein individuelles Gutachten anfertigen kann.Du selbst solltest deinen Gutachter möglichst genau über die angestrebte Förderung sowie deine bisherigen Leistungen und Aktivitäten informieren – umso aussagekräftiger fällt seine Bewertung aus. Bei einem Projektstipendium sollte die Eignung des Bewerbers im Hinblick auf sein konkretes Vorhaben im Vordergrund des Gutachtens stehen. Wenn du zum Beispiel Unterstützung für ein Auslandssemester beantragst, bestätigt dein Gutachter bereits vorhandene Sprachkenntnisse.

Empfehlungsschreiben

Entgegen vieler Vorurteile ist dieses Schreiben weder ein Pflichtbestandteil der Bewerbung für ein Stipendium, noch ein Ersatz für ein Gutachten! Eine Empfehlung bescheinigt dem Bewerber seine persönliche Eignung für das Stipendium, ein Gutachten belegt eher bestimmte Qualifikationen des Bewerbers. Nur sehr wenige Förderer bestehen auf einer Empfehlung durch Dritte. Sogar die traditionelle Studienstiftung des deutschen Volkes bietet seit Februar 2010 die Möglichkeit zur Selbstbewerbung. Bei fast allen Förderprogrammen ist dies inzwischen die Regel.

In einem Empfehlungsschreiben befürwortet eine qualifizierte Person die Förderung des Bewerbers. Dein Fürsprecher muss daher einen deutlichen Bezug zu deinem persönlichen Engagement haben: Bewirbst du dich zum Beispiel für eine Promotion im Ausland, kannst du einen Professor deiner ehemaligen Gastuniversität um eine Empfehlung bitten. Wenn du dich bei einer parteinahen Stiftung um Förderung bemühst, trau dich ruhig einen Politiker anzuschreiben, der deine Überzeugungen vertritt. Bundestags- und Landtagsabgeordnete, aber auch Kommunalpolitiker verfassen häufig Empfehlungsschreiben, die bei einigen Stiftungen hohes Ansehen genießen.

Zeugnisse

Zeugnisse belegen die Angaben, die du in deinem Lebenslauf und Motivationsschreiben gemacht hast. Vollständigkeit und ein ansprechendes Erscheinungsbild deiner Unterlagen sind bei der Bemühung um ein Stipendium natürlich genau so wesentlich wie bei jeder anderen Bewerbung. Achte auf gute und lesbare Scans. Du solltest die Zeugnisse thematisch oder chronologisch ordnen, um das Durchsehen zu erleichtern – am besten orientierst du dich dafür an der Struktur deines Lebenslaufs. Alle wesentlichen Lebensabschnitte musst du belegen – dazu gehören der Schulabschluss, Wehr- und Zivildienst, Auslandsaufenthalte, wichtige Studienabschnitte (Vordiplom, Physikum oder Zwischenprüfung), Praktika und Berufsausbildungen. Erwartet wird meist auch ein aktueller Notenauszug. Dein gesellschaftliches Engagement oder einzelne Aktivitäten musst du in der Regel nicht bescheinigen.

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