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Der SQUEAKER Ratgeber

Wirtschaftsprüfung

Wirtschaftsprüfung - die Branche

Hier findest du einen Überblick zur Branche Wirtschaftsprüfung, ihren wichtigsten Unternehmen, Bewerbungsanforderungen und Exit-Möglichkeiten in verwandte Branchen nach der Karriere als Wirtschaftsprüfer.

Die Wirtschaftsprüfungsbranche setzt sich aus den sogenannten Big Four und Second Tier Gesellschaften sowie mittelständischen und kleinen Wirtschaftsprüfungen zusammen. Obwohl die Big Four am stärksten rekrutieren, ist der Bedarf für talentierte Bewerber in der gesamten Branche kontinuierlich hoch.
In der Wirtschaftsprüfung erhältst du Einblicke in viele verschiedene Unternehmen und Industrien. Durch diesen Insider-Einblick generiert ein aufmerksamer Wirtschaftsprüfer Branchenexpertise sowie eine steile Lern- und Erfahrungskurve hinsichtlich wichtiger unternehmerischer Aspekte. Durch den Vergleich von Unternehmen (z. B. aus der gleichen Industrie) lassen sich interessante Erkenntnisse über die spezifischen Umstände eines Unternehmens gewinnen.

Anforderungen der Branche an Wirtschaftsprüfer

Wirtschaftsprüfern wird oft nachgesagt, sie seien die am besten informierten Wirtschaftsexperten. Beispielsweise ist für die Analyse von Jahresabschlüssen ein tiefgreifendes Verständnis von unterschiedlichsten Betriebsprozessen erforderlich. Da Wirtschaftsprüfungen häufig vor Ort bei Mandanten stattfinden, müssen Einsteiger neben analytischen Fähigkeiten auch Kommunikationsstärke, Eigeninitiative und Mobilität mitbringen, um die Bewerbungsanforderungen der WP-Gesellschaften zu erfüllen.

Verwandte Branchen und Exit-Möglichkeiten nach der Karriere als Prüfer

Mit der Wirtschaftsprüfung als solcher sind keine Branchen verwandt. Allerdings weiß man in der freien Wirtschaft um die fundierte Ausbildung bei den WP-Gesellschaften. Deswegen wird das Expertenwissen der Wirtschaftsprüfer häufig nachgefragt, was sich nicht zuletzt in den häufigen Abwerbungsversuchen von Mitarbeitern der WP-Gesellschaften ausdrückt.
Gerade bei einem Ausstieg aus der WP-Branche kann sich dieses Wissen als sehr wertvoll erweisen. Als Wirtschaftsprüfer kommt man schnell in Kontakt zu den Führungspersönlichkeiten eines Unternehmens. Schon ein Praktikant oder Associate kann sich schnell in einer Situation wiederfinden, in der z.B. Sachverhalte der Abschlussprüfung mit dem Leiter Konzernrechnungswesen eines MDAX-Unternehmens diskutiert werden müssen.

Zukunftsaussichten in der Wirtschaftsprüfung

Wirtschaftsprüfung findet im Umfeld ständiger regulatorischer Veränderungen statt. Diese Entwicklung wird durch viele Gesetzesänderungen, wie z. B. der Einführung der internationalen Rechnungslegung, getrieben. Aus diesem Grund werden hochqualifizierte Nachwuchsfachkräfte immer gesucht. Für die entsprechende Expertise besteht unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung große Nachfrage.

Die Big Four der Wirtschaftsprüfung

Der Begriff Big Four lässt sich auf die Ende der 70er Jahre entstandene Bezeichnung Big Eight zurückführen. Zu dieser Zeit waren es noch acht WP-Gesellschaften, die weltweit den Markt für Prüfungsleistungen beherrschten. Im Jahr 1989 schlossen sich dann Deloitte Haskins & Sells und Touche Ross zu Deloitte, sowie Ernst & Whinney und Arthur Young zu Ernst & Young zusammen, wodurch die Big Six entstanden. Aus der Fusion von Coopers & Lybrand und Price Waterhouse 1998 gingen die Big Five und aus der partiellen Auflösung von Arthur Andersen bzw. der Fusion derselben mit Ernst & Young nach dem Enron Skandal im Jahr 2002 schließlich die Big Four hervor.

Die Big Four des deutschen Marktes

In Deutschland dominieren die Big Four mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent in den Börsensegmenten DAX, MDAX, SDAX und TecDAX den Markt für Prüfungsleistungen bei börsennotierten Unternehmen. Noch deutlicher wird die Anbieterkonzentration bei der Mandatsvergabe der DAX-Konzerne. Hierbei nehmen KPMG und PwC zusammen mit einem Anteil von ca. 90 Prozent derzeit eine marktbeherrschende Stellung ein. Auf dem Sektor der börsennotierten Versicherungsunternehmen und Banken bewegt sich der Markt für Prüfungsleistungen sogar in Richtung eines Quasi-Monopols von KPMG

Die squeaker.net-Profile der Big Four

Diese Profile verraten dir mehr über Bewerbungsverfahren und Anforderungen der WP-Gesellschaften sowie ihre Angebote für den Einstieg und die weitere Karriere als Prüfer. In den Erfahrungsberichten der Squeaker findest du darüber hinaus Insider-Einblicke in den Arbeitsalltag dieser Prüfungsgesellschaften.

Marktkonzentration in der Wirtschaftsprüfung

Die Gründe für die Marktkonzentration sind vielfältig. Neben den angesprochenen Fusionen in der WP-Branche sowie größenbedingter Kostenvorteile auf Seiten der großen WP-Gesellschaften liegt dies vor allem auch an der Prüfungsnachfrage. Speziell börsennotierte, global tätige Gesellschaften beauftragen Wirtschaftsprüfer, die international vertreten sind und über umfassende (Human-)Ressourcen verfügen. Weiterhin versprechen sich viele Unternehmen von einem Testat einer Big Four-Gesellschaft eine höhere Glaubwürdigkeit der veröffentlichten Informationen am Kapitalmarkt als von einem Testat einer Non-Big-Four-Gesellschaft. Das Handelsblatt  berichtet regelmäßig über das Kräftemessen untern den Big Four der Prüfungsgesellschaften. 

Non-Big Four – Mittelständische und kleine WP-Gesellschaften

 Auch abseits der Big Four finden Bewerber Top-Arbeitgeber in der Wirtschaftsprüfung. Second Tier-Gesellschaften sowie kleine und mittelständische Wirtschaftsprüfungen bieten auch interessante Karriere-Möglichkeiten innerhalb der WP-Branche.

Second Tier WP-Gesellschaften

Neben den einfachen Größenkriterien, wie Umsatz oder Mitarbeiterzahl, unterscheiden sich die Second-Tier-WP-Gesellschaften in den Punkten Dienstleistungsangebot, Mandantenstruktur und Internationalität deutlich von den übrigen mittelständischen und kleinen WP-Gesellschaften. Second Tier WP-Gesellschaften bieten ein umfassendes, den Big Four sehr ähnliches Dienstleistungsangebot. Dieses reicht von Prüfungsaufgaben, über die Steuerberatung hin zu umfassenden betriebswirtschaftlichen Beratungsleistungen. Damit verfolgen sie ebenso wie die Big Four den Ansatz, ihren Mandanten Leistungen “aus einer Hand“ bieten zu können. In der Regel beschäftigen die Second-Tier-WP-Gesellschaften daher mehr als 30 Wirtschaftsprüfer – eine Mitarbeiterzahl, die nur ein kleiner Teil der WP-Gesellschaften in Deutschland aufweisen kann. Mit mehreren Standorten in Deutschland sind die Second-Tier-WP-Gesellschaften zudem überregional präsent. Gleichzeitig weisen einige dieser Gesellschaften sehr starke regionale Präsenzen auf. Rödl & Partner erhält beispielsweise viele seiner Aufträge aus Bayern, Susat & Partner ist vergleichsweise stark an seinem Hauptsitz Hamburg vertreten.

Wettbewerb

Zur Verbesserung der Wettbewerbsposition gegenüber den Big Four sind viele dieser WP-Gesellschaften der zweiten Reihe internationalen Netzwerken beigetreten. Die Kooperation mit ausländischen WP-Gesellschaften eröffnet ihnen insbesondere die Möglichkeit, international ausgerichtete Mandate zu betreuen. Gleichzeitig wird die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit auf dem Heimatmarkt gewahrt. Die bedeutendsten in Deutschland operierenden internationalen Netzwerke sind Grant Thornton (u. a. Susat & PartnerWarth & Klein) und Moores Rowland International (u. a. Falk & CoVerhülsdonk & Partner). Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass einige der Second-Tier-WP-Gesellschaften trotzt der Vorherrschaft der Big Four auch börsennotierte Unternehmen prüfen. Vergleichsweise stark vertreten sind hier vor allem BDO und Susat & Partner mit einigen Mandaten in MDAX und SDAX.

Mittelständische und kleine WP-Gesellschaften

Für die große Mehrheit der Non-Big Four Gesellschaften liegt der relevante Markt jedoch nicht bei den börsennotierten Unternehmen. Mittelständische und kleine WP-Gesellschaften kommen aufgrund geringer personeller Kapazitäten und regionaler Gebundenheit nicht für die Übernahme größerer Mandate in Frage. Infolgedessen bemühen sich diese Gesellschaften bei der Mandatsgewinnung um mittelständische Unternehmen. Die mittelständischen WP-Gesellschaften bemühen sich gegenüber den Big Four vor allem durch enge, persönliche Kontakte zu den Mandanten, räumliche Nähe und Preisvorteile zu punkten.

Die squeaker.net-Profile der 2nd Tier WP-Gesellschaften

Diese Profile verraten dir mehr über Bewerbungsverfahren und Anforderungen der WP-Gesellschaften sowie ihre Angebote für den Einstieg und die weitere Karriere als Prüfer. Insider-Einblicke in den Arbeitsalltag dieser Prüfungsgesellschaften findest du außerdem in den Erfahrungsberichten anderer Squeaker.

Berufseinsteiger in der Wirtschaftsprüfung

 Hochqualifizierte Absolventen entscheiden sich häufig für einen Einstieg in die Wirtschaftsprüfung. Hier findest du Insider-Wissen zum Bedarf der WP-Gesellschaften für passende Bewerber.

Der Bedarf an Neueinsteigern in der Wirtschaftsprüfung ist hoch. Die Big Four bemühen sich um eine hohe Anzahl qualifizierter Nachwuchskräfte, nicht zuletzt wegen der hohen Fluktuation in der WP-Branche. So plante Ernst & Young im Jahr 2008 die Einstellung von rund 1.500, Deloitte 650, KPMG 1.400 und PricewaterhouseCoopers 1.500 neuen Mitarbeitern. Der Großteil dieser Mitarbeiter entfällt dabei auf den Bereich der Wirtschaftsprüfung. Diese Zahlen bleiben für die nächsten Jahre auf mindestens konstantem Niveau.

Big Four

Die Big Four gehören zu den Top-Arbeitgebern, die mit am meisten Werbe- und Stellenanzeigen auf dem Campus, in Karriere-Magazinen und einschlägigen Online-Portalen schalten. Der hohe Nachwuchsbedarf macht dieses Recruiting notwendig. Prinzipiell bedeutet dies für qualifizierte Berufsanfänger, dass die Erfolgsaussichten einer Bewerbung sehr hoch sind.

Mittelständische und kleine WP-Gesellschaften

Aufgrund der geringeren Mitarbeiterzahl fällt bei den mittelständischen und kleinen WP-Gesellschaften der Bedarf an Neueinsteigern natürlich auch geringer aus als bei den Big Four. Nichtsdestotrotz werden auch hier kontinuierlich Nachwuchsfachkräfte gesucht, sodass du insgesamt von einer stetigen Nachfrage auch in diesem WP-Bereich ausgehen kannst.

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