Die zweite Tageshälfte
Treffen mit dem Senior Manager
Zwischendurch schaut Michael, mein Senior Manager, vorbei, der für dieses Mandat verantwortlich ist. Da ich für das Kreditgeschäft sein direkter Ansprechpartner im Prüfungsteam bin, gibt es immer eine Menge zu besprechen, wenn er vorbeikommt. Michael erkundigt sich nach dem Stand der Prüfung. Er will wissen, wie es mit den SOX-Prüfungen aussieht, wie viele Kreditengagements wir schon geprüft haben und ob wir irgendwelche wesentlichen Risiken identifiziert haben. Ich muss ihm also mehr oder weniger einen kompletten Statusbericht liefern, sodass er sich schnell ein Bild über den Stand der Vorprüfung verschaffen kann. Nebenbei kann ich mit ihm auch meine Fragen klären. Frau Schneider hat sich in der Zwischenzeit bei Alex gemeldet und mitgeteilt, dass sie noch weitere Zeit benötigt, um die von uns geforderten Unterlagen zu besorgen, weil ihre Ansprechpartner nicht liefern. Da es sich bei dem Kreditengagement um eines der kritischsten dieser Prüfung handelt, halten wir fest, einen Termin mit dem verantwortlichen Abteilungsleiter zu vereinbaren, um mit ihm die Lage zu besprechen und die Dringlichkeit unseres Anliegens zu verdeutlichen.
Mittagspause
Inzwischen ist über die Tests und die vielen Gespräche der gesamte Vormittag bereits vergangen. Michael trommelt das gesamte Prüfungsteam zusammen und wir gehen alle gemeinsam in der Kantine des Mandanten essen. Anschließend setze ich mich mit dem Senior Manager und dem Prüfungsleiter zusammen. Wir diskutieren, ob die von mir gewählte Vorgehensweise für die Prüfung der internen Kontrollsysteme angemessen ist. Wichtig ist insbesondere, ob ich die richtigen Kontrollen identifiziert habe und entsprechend teste, um einen möglichst hohen Grad an Prüfungssicherheit zu gewinnen. Das Ganze muss schließlich noch ordnungsgemäß dokumentiert werden. Außerdem besprechen wir, ob sich die Systeme im Vergleich zum letzten Jahr geändert haben und welche Auswirkungen dies auf unsere weiteren Prüfungsschritte haben wird.
Am späten Nachmittag gehe ich die Planungen für die Reise in zwei Tagen nach Paris durch. Dort sitzt die Konzerngesellschaft unseres Mandanten. Für den Walk-through und das Testwork ist es wichtig, die Prozesse über den gesamten Konzern hinweg zu verstehen. Daher nehmen wir auch die Teilprozesse auf und schauen uns vor Ort die weiteren Tests an, die direkt in der Konzerngesellschaft angesiedelt sind. Für meine Reise checke ich, ob Flug und Hotel gebucht sind, wann ich mit meinen Ansprechpartnern in Paris Termine vereinbart habe, welche Dokumente ich mitnehmen muss und welche Dokumente ich schon vorab von meinen Ansprechpartnern in Paris anfordern kann. Am frühen Abend verlasse ich unser Prüferzimmer und mache mich auf den Weg nach Hause.
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