Studium im Ausland
Ein Auslandsstudium gehört für die meisten Studenten zu ihrer Karriere. Egal, ob du ein Auslandssemester oder ein Vollstudium an einer ausländischen Hochschule machst – frühzeitige Planung erleichtert dir deinen Studienbeginn erheblich.
Auslandserfahrung zählt heute zu den Standard-Einstellungskriterien und ist Grundvoraussetzung für Top-Einstiegsjobs. Internationale Konzerne, Beratungen, Banken und Wirtschaftsprüfungen arbeiten alle in internationalen Teams und erwarten von Bewerbern Auslandserfahrung im Lebenslauf. Die deutsche Wirtschaft ist als führende Exportnation international extrem verflochten – du wirst immer mit Kollegen aus anderen Ländern zusammenarbeiten. Kaum ein Studierender verlässt daher seine Hochschule, ohne wenigstens ein paar Monate an einer anderen Universität verbracht zu haben. Die Vorteile liegen auf der Hand: Während eines Auslandssemesters lernst du neue Kulturen und Menschen kennen, vertiefst Sprachkenntnisse und musst dich vielleicht zum ersten Mal in deinem Leben komplett allein organisieren. Das schafft Fähigkeiten, die du später im Job immer wieder abrufen wirst. Außerdem machst du eine einzigartige Erfahrung, welche nicht nur deinen Lebenslauf aufwertet, sondern deinen Horizont erweitert. Auch du hast dich dafür entschieden, einen mehr oder weniger großen Teil deiner Hochschulausbildung in einem fremden Land zu verbringen? Dann gibt es einiges zu beachten. Wir erklären dir Schritt für Schritt, wie du bei deiner Planung für einen Auslandsaufenthalt vorgehen solltest.
Rechtzeitige Planung und Organisation des Auslandsaufenthalts
Unabhängig davon, für welche Alternative du dich entscheidest, eine frühzeitige Planung ist in allen Fällen unerlässlich. Spätestens ein Jahr, besser noch eineinhalb Jahre vor Beginn des Auslandsaufenthaltes sollten die Vorbereitungen starten. Erste Anlaufstelle ist dabei das Akademische Auslandsamt bzw. Foreign oder International Office der eigenen Hochschule. Hier gibt es meist spezielle Infoveranstaltungen zum EU-Austauschprogramm ERASMUS, aber auch zu privaten Anbietern und Studentenorganisationen, die sich der Vermittlung von Studierenden ins akademische Ausland verschrieben haben. Zudem hat jeder Fachbereich einen Zuständigen für Auslandsangelegenheiten. Wer sich lieber auf eigene Faust informieren möchte, erhält beispielsweise beim DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) nützliche Informationen zu deinem Wunschland und den dortigen Hochschulbedingungen. Außerdem erfährst du praktische Tipps zur Anerkennung von Prüfungsleistungen aus dem Ausland sowie zu Finanzierungsmöglichkeiten, beispielsweise durch ein Auslandsstipendium. Auch die Agentur für Arbeit kann dir weiterhelfen. So bietet die Auslandshotline der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) grundlegende Recherche zu allen nachgefragten Ländern (erreichbar von Montag bis Freitag, 8-18 Uhr, unter 0228/7131313). Eine weitere Alternative zum Auslandssemester ist das Praktikum im Ausland. Auch Praktika werden mittlerweile durch ERASMUS und andere Förderprogramme unterstützt und finanziert. Auch zu Auslandspraktika findest du Erfahrungsberichte auf squeaker.net.
Vollstudium im Ausland
Ein Vollstudium (vom ersten Semester bis zum Studienabschluss) an einer ausländischen Hochschule ist nur dann ratsam, wenn du auch tatsächlich vorhast, dein Studium im Ausland zu beenden. Quereinstiege in die deutsche Hochschullandschaft sind schwer möglich, da sich der Inhalt der einzelnen Fächer von Land zu Land meist stark unterscheidet. Außerdem können sich in bestimmten Berufsgruppen später Schwierigkeiten bei der Anerkennung von Abschlüssen sowie der Zulassung zu Berufsfeldern ergeben. Wenn du dennoch ein komplettes Studium im Ausland absolvieren möchtest, solltest du dich bereits vor dem Abitur intensiv mit den Modalitäten eines Studiums in deinem Wunschland auseinandersetzen.
Dauer des Auslandsaufenthalts
Zunächst einmal solltest du dir überlegen, wie lange du im Ausland bleiben möchtest. Wenn du nur einen Teil (1-2 Semester) deines Studiums an einer ausländischen Hochschule verbringen willst, ist es ratsam, das Studium zunächst an einer deutschen Hochschule zu beginnen und erst dann ins Ausland zu gehen, wenn du bereits einen Überblick über die Anforderungen in deinem Fach gewonnen hast. Während deines Auslandssemesters kannst du dich von deiner Universität beurlauben lassen. Dies ist sinnvoll, da nicht alle im Ausland erworbenen Scheine automatisch im Heimatland anerkannt werden. Durch eine Beurlaubung bleiben die wertvollen Semesterwochenstunden trotzdem erhalten.
Auswahl des Ziellandes für dein Auslandsaufenthalt
Bei der Auswahl deines Ziels können verschiedene Faktoren eine Rolle spielen: Wer zum Beispiel Anglistik studiert, wird sein Auslandsstudium in ein Land legen, in dem die studierte Sprache gesprochen wird. Welcher Kulturkreis interessiert dich wirklich? Auch fachliche Gründe können bei der Entscheidung wichtig sein. In diesem Fall sollten ein Land und eine Hochschule gewählt werden, die ein gewisses Renommee garantieren. Manchmal kann man durch ein Austauschsemester an einer Tier-1 Uni studieren, was den Lebenslauf schmückt. Ansonsten kannst du dich von deinen persönlichen Interessen und Vorlieben leiten lassen – das Bauchgefühl ist an dieser Stelle meist das Richtige.
Zu den beliebtesten Länder gehören zur Zeit Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien, aber auch Skandinavien und Zentraleuropa. Die USA, China, Hongkong, Bali, Brasilien, Australien und Kanada sind ebenfalls begehrte internationale Ziele für ein Auslandsstudium.