Interview mit Prof. Wulf, MBA-Leiter der HHL
squeaker.net sprach mit Prof. Torsten Wulf (HHL) über den Stellenwert des MBA-Studiums und die Top-Programme in Deutschland
Welchen Stellenwert hat der Titel MBA in Deutschland?
Der Titel Master of Business Administration ist kein deutscher Titel. Er ist vergleichbar mit dem früheren Diplom-Kaufmann und heutzutage mit dem Master of Science in Management. Der MBA gewinnt aber gerade nach der Umstellung durch den Bologna-Prozess an Bedeutung. Er wird in Zukunft in etwa gleichrangig sein mit dem Master of Science in Management und gehört damit in Deutschland zu den wichtigen und anerkannten Abschlüssen im kaufmännischen Bereich. Ich würde den MBA eher mit dem Master of Science vergleichen und nicht mit einem Doktortitel. In den 90er Jahren war es üblich – gerade in den großen Beratungsgesellschaften – die Consultants nach ein bis drei Jahren einen Doktortitel oder einen MBA machen zu lassen. Das ist teilweise immer noch so, und hier nimmt die Wichtigkeit des MBAs eher ab. Im Ausland dagegen spielt der Doktortitel keine große Rolle.
Der MBA wird sich in Zukunft etablieren als kaufmännischer Master-Abschluss. Vergleicht man deutsche mit ausländischen Abschlüssen tritt hier eine Veränderung ein: Die Herkunft des Titels wird wichtiger werden. Der Name der Business School, an der man seinen MBA ablegt, wird sehr stark an Bedeutung gewinnen. Hier stehen die deutschen Hochschulen natürlich im umkämpften Wettbewerb mit ausländischen Universitäten. Wir müssen die gleiche Qualität bieten wie ausländische Business Schools und die gleichen Karrieremöglichkeiten nach dem Abschluss. Ist dies der Fall können deutsche MBA-Programme sehr gut mit ausländischen Programmen mithalten.
"Der Name der Business School, an der man seinen MBA ablegt, wird sehr stark an Bedeutung gewinnen."