Gehalt, Steuer und Versicherung im Praktikum
Welche Vergütung ist im Praktikum angemessen? Was muss bezüglich Steuer und Versicherung beachtet werden? Informiere dich früh genug, um in einer guten Verhandlungsposition zu sein und mögliche Abzüge zu kennen.

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Für Praktikanten, Hospitanten und studentische Mitarbeiter gelten bei Gehalt, Steuern, Krankenkasse, Sozial- und Rentenversicherung eigene Regeln. Informiere dich also rechtzeitig über Steuer und Versicherung im Praktikum.
Hast du dich bereits im Vorhinein damit auseinandergesetzt, kannst du in der Gehaltsverhandlung fürs Praktikum sicher auftreten und Abzüge, die gar nicht nötig sind, vermeiden. Du kannst dich zum Beispiel direkt beim Finanzamt selbst erkundigen. Aber auch im Vorstellungsgespräch können solche Fragen geklärt werden.
Vergütung im Praktikum
Abhängig von Branche, Aufgabengebiet und Verantwortung kann ein Praktikum mit 0 - 5.000 Euro monatlich vergütet werden. Dabei verdienen Studierende im Hauptstudium in der Regel etwas mehr, da sie mit ihrem Fachwissen auch für anspruchsvollere Projekte eingesetzt werden können. Die meisten Praktika werden mittlerweile vergütet, aber beispielsweise in der Medien- und Werbebranche gibt es auch zahlreiche unbezahlte Praktika. Praktikanten im Consulting verdienen am meisten, aber auch in der Konsumgüterindustrie, in der Wirtschaftsprüfung, im Finanzbereich sowie in der Großkanzlei verdienen Praktikanten nicht schlecht.
- Fair und angemessen sind mindestens 400 Euro pro Monat – wie z. B. bei Start-up-Unternehmen üblich. Unbezahlte Praktika halten wir für unfair.
- Übliche Gehaltsspanne für Praktikanten: 400-1.000 Euro pro Monat
- Bei Unternehmensberatungen: etwa 1.500 Euro pro Monat
- Für MBA-Praktikanten in der Industrie: bis zu 5.000 Euro pro Monat
Die Gehaltsvorstellung fürs Praktikum
Geh mit einer möglichst konkreten Gehaltsvorstellung zum Vorstellungsgespräch bzw. zur Gehaltsverhandlung. Über zusätzliche Gehaltskomponenten und Vergünstigungen wie Fahrtgeld, Jobticket, Büchergutscheine oder (hausinterne) Weiterbildungen, kannst du dort auch verhandeln. Erfahrungsberichte der Squeaker zum Gehalt geben dir Hinweise, welche Vergütung du verlangen kannst.
Steuer und Versicherung im Praktikum
Einnahmen bis zu 8.820 Euro im Jahr sind steuerfrei. Dazu kommt, dass Praktikanten von dem zu versteuernden Betrag alle Kosten abziehen dürfen, die durch das Praktikum entstanden sind, wie beispielsweise Fahrtkosten. Studenten können von ihren Jahreseinnahmen auch eine Werbungskostenpauschale von 1000 Euro abziehen. Beachte zudem folgende Regelungen:
- Beim Pflichtpraktikum während des Studiums entfällt der Freibetrag vom BAföG und die komplette Praktikumsvergütung (nach Abzug der Werbungskosten, z. B. Fahrt- und Übernachtungskosten) wird angerechnet.
- Bei dualen Studiengängen gelten Pflichtpraktika als betriebliche Berufsausbildung, Studenten müssen daher den vollen Sozialversicherungsbeitrag zahlen.
- Bei Pflichtpraktika (also in der Studienordnung vorgeschrieben) fallen für Studenten keine Sozialversicherungsbeiträge an.
- Freiwillige Praktika gelten als Nebenjob: Der Verdienst bleibt sozialversicherungsfrei, solange das Studium weiter die Hauptrolle spielt. Beschränkt sich der Job auf die Semesterferien, entstehen für dich keine Kosten für Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung.
- Ab 2 Monaten Praktikumsdauer wird für Studenten eine Rentenversicherung fällig.
Insider-Dossier: Praktika bei Top-Unternehmen
Weiteres Insider-Wissen zur Praktikumssuche, Bewerbung und erfolgreichen Gestaltung deines Praktikums findest du im Insider-Dossier: Praktikum bei Top-Unternehmen.
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