Bewerbung

Interview: Bewerbung bei Hannover Rück

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Consulting for Graduates
08.11.2024
Köln
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Wann du mit einem Anruf nach dem Vorstellungsgespräch punktest, eine smarte Bewerberfrage und eine sehr gute Antwort auf die Frage „Wann haben Sie sich zuletzt über sich selbst geärgert?“, verrät Marc-Oliver Dorn, Personaler der Rückversicherung.

Eine Karriere in der Versicherung bietet vielfältigere Möglichkeiten als die meisten Berufseinsteiger wissen. Gerade internationale Rückversicherer, wie die Hannover Rück, suchen qualifizierte Bewerber ganz unterschiedlicher Studiengänge und warten mit spannenden Aufgaben sowie spannendem Arbeitsumfeld auf. Marc-Oliver Dorn, im Recruiting bei Hannover Rück, erklärt, worauf es bei der Bewerbung in der Versicherung ankommt.

Herr Dorn, bitte erzählen Sie eine kurze Anekdote, die Bewerber weiterbringen kann.

Neulich gab ein Bewerber keinem der Fachvertreter die Hand, als er kurz vorm Bewerbungsgespräch den Raum betrat und vorgestellt wurde. Das macht keinen guten Eindruck und spricht nicht für die Kontaktfähigkeit des Kandidaten. Ein positiveres Beispiel: Im Vorstellungsgespräch antwortete eine Kandidatin mal auf die Frage „Wann haben Sie sich zuletzt über sich selbst geärgert und worüber?“ (Anm. der Redaktion: eine Variante der typischen Frage nach Schwächen): „Vor 5 Minuten. Da habe ich mich geärgert, weil ich zu Ihrer letzten Frage eigentlich noch mehr zu sagen hatte, was mir aber jetzt erst eingefallen ist.“ Das war sympathisch und ehrlich, aber auch elegant gelöst, denn die Bewerberin hat flexibel auf die Frage reagiert, das Gespräch selbstkritisch reflektiert und sich gleichzeitig im Nachhinein korrigiert. Fehler eingestehen zu können, ist immer gut. Bei uns kommt es in Einzelfällen auch positiv an, wenn jemand nach dem Gespräch nochmal anruft, weil er beispielsweise glaubt, dass etwas falsch bei uns angekommen ist und er dies gerade rücken will.

Nennen Sie bitte 3 Dinge, die Sie an einer Bewerbung überzeugen.

Das Problem vieler Bewerber ist, dass ihnen eine Strategie fehlt. Um sich zielgerichtet auf eine Stelle zu bewerben, muss man

  1. den eigenen Kompetenzschlüssel kennen, wie Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen, aber auch persönliche Interessen, Ziele und Wertvorstellungen vor Augen haben. Oder einfacher: Was kann ich? Was möchte ich gerne machen?
  2. sich die passenden Unternehmen bzw. Jobs heraussuchen, die zum persönlichen Kompetenzschlüssel passen. Meist gibt es ja konkrete Jobangebote. Falls nicht, sollte man Unternehmen heraussuchen, die zunächst passen könnten und sich dann auch ohne konkrete Ausschreibung erkundigen, was dort beispielsweise ein Controller idealerweise mitbringt.
  3. dieses Stärken-Profil in der Bewerbung auf den Punkt bringen. Eine Seite für das Anschreiben und ein klar strukturierter Lebenslauf reichen dafür aus. Zu einer Dritten Seite würde ich nur ITlern raten, die so sehr gut ihre Projekte detailliert beschreiben können. Ansonsten gehören die Informationen dieser Seite entweder in das Anschreiben oder in den Lebenslauf, ggf. sind sie sogar redundant; begrenzen und doch das Wesentliche zu nennen, ist eben auch eine positive Eigenschaft. Die Stärken müssen individuell für den Job bzw. das Unternehmen hervorgehoben werden. Neben Fachwissen sollten also auch andere Informationen vermittelt werden. Wenn ich z.B. reite und mich bei einer Pferdezucht bewerbe, muss ich das in der Bewerbung auch einbringen. Auch die Wertvorstellungen sollten mit denen des zukünftigen Arbeitgebers harmonieren. Etwas überspitzt – als Vegetarier sollte man sich nicht in der Fleischindustrie bewerben. Zum eigenen Kompetenzschlüssel gehören neben Fachwissen und Soft Skills eben auch persönliche Interessen und Wertvorstellungen.

Bewerbung in der Versicherung

Was gibt es außerdem für Jobs in der Versicherung und was sind die Bewerbungsanforderungen? Auf squeaker.net und im Insider-Dossier Die Finance-Bewerbung findest du weiteres Experten-Wissen zur Bewerbung in der Versicherung.

3 Dinge, mit denen Bewerber im Vorstellungsgespräch punkten:

  1. Pünktlich und gut vorbereitet zum Vorstellungsgespräch erscheinen: Das heißt zum einen, nicht kurz vorm Termin anzurufen und nach dem Weg zu fragen, was tatsächlich vorkommt. Das heißt zum anderen, Bewerber sollten das Stellenprofil und auch die Situation des Unternehmens kennen, z.B. aktuelle Entwicklungen und Wettbewerber. Wenn ich mich etwa im Rechnungswesen bewerbe, sollte ich mir vor dem Interview den aktuellen Geschäftsbericht anschauen.
  2. Wirklich interessate Bewerberfragen stellen. Eine Führungskraft kann man z.B. fragen: „Wie stellen Sie sich den idealen Mitarbeiter vor?“, einen Personaler: „Wie würden Sie mit Ihren eigenen Worten die Unternehmenskultur beschreiben?“
  3. Nicht vergessen: Als Bewerber testet man auch selbst den Arbeitgeber. Ob das Umfeld passt, bemerkt man nur, wenn man gut aufpasst und beobachtet. Wie ist das Verhalten der Firmenvertreter untereinander? Wird man prüfend, aber dennoch wertschätzend behandelt? Übrigens, während man am Empfang auf das Gespräch wartet, kann man meist sehr gut beobachten, wie die Mitarbeiter miteinander umgehen. Wird gegrüßt, ist die Stimmung locker und offen oder wirkt alles eher bedrückend und angespannt? Dies sind alles Informationen, die im Fall einer Entscheidung weiterhelfen können.

Inwiefern nutzen Sie Social Media, um sich über Bewerber zu informieren?

Das tun wir nicht; ich verlasse mich da eher auf meine Erfahrungen im Interview. Aber es gibt, soviel ich weiß, genügend Unternehmen, die Bewerber vorab recherchieren. Letztlich muss man aber damit rechnen, dass vielleicht nicht die Personaler, wohl aber die neuen Kollegen einen googeln, wenn es konkreter wird. Grundsätzlich sollte man nichts ins Netz stellen oder per Mail an Unbekannte verbreiten, was man nicht auch seinen Eltern zeigen würde oder von sich auf einer Plakatwand sehen möchte.

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Welche Eigenschaften sollte ein neuer Mitarbeiter mitbringen, um in Ihrem Unternehmen glücklich und erfolgreich zu werden?

Beim Start sollte ein neuer Mitarbeiter immer offen, neugierig und interessiert auf die Kollegen zugehen. Wenn man Dinge nicht versteht, sollte man wirklich nachfragen.Und auch die Arbeit der Kollegen wertschätzen, sie also bspw. nicht sofort als rückständig verurteilen, wenn man frisch von der Uni kommt, denn ggf. hat es bisher funktioniert. Seine Wertschätzung zeigt man auch, indem man aktiv um Rat bittet und Feedback einholt. Auf diese Weise kann man Verbesserungsvorschläge meist auch besser einbringen.

Weitere Insider-Tipps für die Bewerbung bei Versicherungen

Im Insider-Dossier: Die Finance-Bewerbung findest du auch ein Kapitel zur Bewerbung in der Versicherungsbranche. Große Rückversicherungen wie die Hannover Rück achten z.B. auch darauf, welche Universität der Bewerber besucht hat, denn schon während des Studiums kannst du dich auf eine Karriere in der Versicherung vorbereiten. Das Institut für Versicherungswissenschaften der Universität Ulm führt Studenten mit dem Aktuarprogramm an den Einstieg bei Versicherern und den Beruf des Aktuars heran.

Video Interview mit Marc Oliver Dorm

In diesem Interview beantwortet Marc Oliver Dorm alle möglichen Fragen zum Thema Bewerbung. Schaue es dir jetzt auf Youtube an. 

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Ich bin Marie und bin 2014 direkt nach meinem Master bei BearingPoint ins Berufsleben gestartet. Seitdem durfte ich viele spannende Rollen übernehmen und mit vielfältigen Teams zusammenarbeiten!
Zunächst habe ich in der Beratung im Bereich Financial Services in Frankfurt begonnen und danach auch das entsprechende Team in Stockholm unterstützt.
Im Anschluss habe ich meinen Fokusbereich gewechselt und mich auf People Themen konzentriert: Heute bin ich im globalen Team für People Development tätig. Was dahinter steckt? Schwerpunktmäßig gestalte ich Trainings für unsere Kolleg:innen und manage unsere Lernplattformen weltweit.

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Mein Name ist Markus Eberhard, ich bin Manager bei BearingPoint und verantworte zudem seit 2024 unsere interne Innovations- und Design-Agentur YouMeO by BearingPoint im DACH-Raum.
In meiner Rolle begleite ich Organisationen in Transformationsprozessen – mit Fokus auf Organisationsdesign, Innovationsmanagement und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Besonders wichtig ist mir dabei, Transformationsprozesse nicht nur auf dem Papier zu konzipieren, sondern sie gemeinsam mit den Beteiligten real erlebbar zu machen und dadurch erfolgreich umzusetzen.

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