Die Consulting-Branche ist einer der attraktivsten Arbeitgeber. Es gibt jedoch zwischen den einzelnen Beratungen deutliche Unterschiede. Professor Thomas Deelmann geht auf die Bekanntheit einzelner Anbieter, die Bewerbungsabsicht von Absolventen und ihre Kriterien für die Arbeitgeberwahl ein.
Die Consulting-Branche ist einer der attraktivsten Arbeitgeber. Es gibt jedoch zwischen den einzelnen Beratungen deutliche Unterschiede. Professor Thomas Deelmann geht auf die Bekanntheit einzelner Anbieter, die Bewerbungsabsicht von Absolventen und ihre Kriterien für die Arbeitgeberwahl ein.
Die Corona-Krise geht ins zweite Jahr. Die Consulting-Branche hat sich auf die veränderten Bedingungen zügig eingestellt und auch die Studierenden und Absolventen haben sich angepasst. Der Markt wird – nach einem kleinen Rückgang in 2020 – in 2021 voraussichtlich wieder ordentlich anziehen und braucht dafür Nachwuchs. Die Consulting-Excellence-Studie 2021 (durchgeführt unter rund 2.000 Bachelor- und Masterstudierenden an über 30 Hochschulen, sowie Promovierenden und (Young) Professionals in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt, die sich für Karrieremöglichkeiten bei Unternehmensberatungen interessieren) gibt echte Insights zur Bekanntheit von Beratungshäusern, zur Bewerbungsabsicht von Studierenden und Absolventen sowie zu den Punkten, auf denen bei der Arbeitgeberwahl geachtet wird.
Bekanntheit: McKinsey is King
Wie in den vergangenen Jahren schon ist McKinsey die bekannteste Consulting-Marke und konnte den Vorsprung auf BCG sogar noch etwas ausbauen. Bei den großen Strategiehäusern folgen mit etwas Abstand auf den Plätzen drei und vier Roland Berger und Bain.
Für Einsteiger sind oft die Consulting-Sparten der Big Four sowie die internen Beratungen interessante Arbeitgeber. KPMG, Deloitte und EY haben als Vertreter der Big Four vergleichbar hohe Bekanntheitswerte und liegen als Gruppe zwischen McKinsey und BCG auf der einen sowie Roland Berger und Bain auf der anderen Seite.
Die Inhouse-Beratungen erreichen zwar noch nicht die Bekanntheit der Platzhirsche, aber sie haben in den vergangenen Jahren aufgeholt. Die Deutsche Bahn führt die Gruppe an vor den Beratungseinheiten von E.ON und ThyssenKrupp, DHL, Deutsche Bank und Allianz.
Schlecht abgeschnitten hat in diesem Jahr die ehemalige interne Beratung von Siemens. Der starke Rückgang der Bekanntheit könnte mit ihrer Neupositionierung (neben Siemens werden jetzt auch externe Kunden bedient) und der Umbenennung von Siemens Management Consulting in Siemens Advanta Consulting und zusammenhängen.
Bewerbungsverhalten
Die Bekanntheitsweite lassen sich zwar nicht 1:1 in eine Bewerbungsabsicht transferieren. Ein grober Zusammenhang ist aber dennoch erkennbar. Bei den Strategieberatungen streiten auch in diesem Jahr wieder McKinsey und BCG um den Spitzenplatz bei der Bewerbungsintention, die Ränge drei und vier haben Bain und Roland Berger dann aber gegenüber der Markenbekanntheit getauscht. Bei den Beratungssparten der Big Four gibt es eine Überraschung: Strategy& liegt knapp vor Deloitte und beide recht deutlich vor EY und KPMG. Die Deutsche Bahn führt wieder das Feld der internen Beratungen an.
Entscheidungskriterien
Zwei interessante Gruppen gibt es bei den Kriterien für die Arbeitgeberwahl. Die eine besteht aus vier fast gleich häufigen Nennungen (jeweils etwas über beeindruckende 60 Prozent). Drei dieser vier Kriterien drehen sich um die Karriere und das Gehalt. Die beiden Spitzenkriterien hingegen, die von jeweils mehr als 75 Prozent aller Befragten genannt wurden, sind eher weiche Faktoren: Die Kollegen und die Unternehmenskultur. Geld scheint also wichtig, aber bei weitem nicht alles zu sein – auch nicht im Consulting!
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