Wege in die alternative Karriere als Entwicklungshelfer
Entwicklungszusammenarbeit ist ein spannendes Feld für alternative Karrieren und bietet vielfältige Aufgaben. Viele Wege führen in die Entwicklungszusammenarbeit.

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Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen zur Ernährungssicherung in Äthiopien, Umweltschutz in Brasilien, Friedensentwicklung in Kolumbien und Bekämpfung von HIV/Aids in Indien sind nur einige wenige Beispiele für Entwicklungszusammenarbeit. Stellst du dir die Frage: „Ist es nicht schön, sein Geld damit zu verdienen, in fernen Ländern einen eigenen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen zu leisten?“ Die Einsatzbereiche in der Entwicklungszusammenarbeit sind vielfältig und unterscheiden sich stark voneinander. Hier erfährst du, welche Möglichkeiten es für den Einstieg in die Entwicklungszusammenarbeit gibt, welche Tätigkeiten dich erwarten und was du als Bewerber mitbringen musst.
Was ist Entwicklungszusammenarbeit?
Schauen wir zunächst, was Entwicklungszusammenarbeit (oder Entwicklungshilfe, wie es früher hieß) denn überhaupt ist. Laut dem Gabler Wirtschaftslexikon umfasst Entwicklungszusammenarbeit alle Leistungen materieller und nicht materieller Art von Industrieländern an Entwicklungsländer zu Vorzugskonditionen mit dem Ziel der Förderung. Nach der Definition des Development Assistance Committee (DAC) jedoch ist ein Zuschusselement von einem bestimmten Prozentsatz des betreffenden Transfers im Vergleich zu kommerziellen Transaktionen notwendig, um in voller Höhe als Entwicklungshilfe zu gelten. Nicht zur Entwicklungshilfe gehören ferner private und öffentliche Leistungen zu marktüblichen Bedingungen sowie Direktinvestitionen, Kapitalanlagen in Entwicklungsländern, internationale Bank- oder auch staatliche Exportkredite.
Welcher Weg führt zur Karriere in der Entwicklungszusammenarbeit?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal
beantworten. Studiengänge, die direkt in den Beruf des
Entwicklungshelfers führen, gibt es nämlich nicht. Es ist sogar so,
dass man gar nicht sagen kann, welches Wissen oder welcher Beruf bei
der Entwicklungsarbeit am meisten gefragt sind. Durch die ständig
wechselnden Anforderungen an die Entwicklungsteams wird während
eines Projektes die Expertise verschiedener Fachrichtungen benötigt
und auch gefordert. Daher sollten die Projektteams in der Entwicklungszusammenarbeit am besten viele
Fachrichtungen in sich vereinen. Auf den Seiten des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist eine lange Liste von Berufen in der Entwicklungszusammenarbeit einsehbar. Vom
Agraringenieur, dem Forstwissenschaftler über den Humanmediziner,
den Sozialpädagogen sowie den Stadt- und Regionalplaner bis hin zum
Wirtschaftsingenieur ist in dieser Liste jeder Fachbereich einer
Hochschule vertreten.
Ein klassischer Weg führt über die Bewerbung auf ausgeschriebene Stellen verschiedener Karrierenetzwerke. Die meisten Organisationen führen persönliche Gespräche mit vielversprechenden Bewerbern, um ihre Motivation zu
prüfen. Darüber hinaus setzen viele Organisationen sogar ein Praktikum in dieser Richtung voraus. Da man sich mit einem Job in der
Entwicklungszusammenarbeit zwei bis drei Jahre verpflichtet, mag
dieser Schritt wohl überlegt sein und sollte nicht auf
Kurzschlussentscheidungen basieren. In dieser Hinsicht ist ein
projektgebundenes Praktikum in der Entwicklungszusammenarbeit zu empfehlen: Hierbei ist man als
Praktikant für ein bestimmtes Projekt mitverantwortlich und erlebt
die Arbeit hautnah mit. Das Interessante dabei ist, dass man
ziemlich schnell einen Überblick bekommt.
Um detaillierter von Entwicklungszusammenarbeit berichten zu können, haben wir ein Interview mit Frau Astrid Saalbach von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg(SEZ) geführt. Bei ihrem Studium der Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien in Passau hat sich Frau Saalbach auf die Region ‚Spanien und Lateinamerika‘ spezialisiert. Nach Studien- und Praktikaaufenthalten in Lateinamerika beschloss sie, im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit tätig zu werden.